"Jetzt red i, Europa" live aus dem Asthe

13.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:13 Uhr

Die Live-Sendung aus Eichstätt moderieren am 30. Januar Irmtraud Richardson und Tilman Schöberl. - Foto: BR

Eichstätt (chl) Live aus dem Alten Stadttheater in Eichstätt kommt am Mittwoch, 30. Januar, um 20.15 Uhr die Bürgersendung "Jetzt red i, Europa" des Bayerischen Fernsehens. Dabei stellt Eichstätt nicht nur die Kulisse der dreiviertelstündigen Sendung, sondern auch die Gesprächspartner und einen Teil der Themen.

Anders als bei den bekannteren "Jetzt red i"-Sendungen des BR geht es in der Europavariante zwar nicht primär um Probleme des jeweiligen Ortes der Ausstrahlung, sondern um die Politik aus Brüssel – doch die beschäftigt die Menschen vor Ort durchaus. Das konnte die zuständige Redakteurin Katrin Pötzsch bereits beim Vorgespräch feststellen, zu dem sie gut 20 Eichstätter Funktionäre und Politiker ins Rathaus eingeladen hatte.

Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer hatte schon das erste Thema parat: "Wir suchen verzweifelt jemanden, der uns hundertprozentig sicher erklären kann, wie eine europaweite Ausschreibung für einen Investorenwettbewerb geht", meinte der Rathauschef mit Blick auf den derzeit gestoppten Wettbewerb für das Bahnhofsgelände. Vielleicht bekommt der BR dazu ja einen kompetenten Menschen in die Live-Sendung.

Neben Bürokratie soll ein Schwerpunkt der Sendung der Bereich Landwirtschaft und Verbraucherschutz sein, denn Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer wird bei der Eichstätter TV-Diskussion ein Ansprechpartner sein. Deshalb kamen die Gäste der Vorbesprechung überwiegend aus dem Bereich Landwirtschaft, Forst und Naturschutz im Landkreis. Und Katrin Pötzsch konnte nur staunen, wie es da an möglichen Themenvorschlägen nur so sprudelte.

Johann Beck vom Bund Naturschutz will Seehofer in der Sendung gerne zur Gentechnik befragen, Kreis- und Stadtrat Willi Reinbold möchte Klimaschutz- und Energie thematisiert haben, und Kreis- und Stadträtin Eva Gottstein zeigte die Problematik unterschiedlicher EU-Fördertöpfe für Stadt und Umland auf – Eichstätts Gewerbegebiet Wintershof hat deswegen im direkten Vergleich mit Schernfeld und Preith bekanntlich deutlich schlechtere Karten. "Ein schönes Thema, das hatten wir noch nie", bemerkte Pötzsch dazu. Der Kreisgeschäftsführer der Gartenbauvereine Peter Hecker will Klarheit über Sinn und Unsinn von Nahrungsmittelzusatzstoffen.

BBV-Kreisvorsitzender Egid Nunner geißelte unter anderem die überbordende EU-Bürokratie: "Wenn ein Bauer ein Kreuzchen bei einem Antrag vergisst, dann sieht er sein Geld nie wieder, und jede Behörde schiebt es auf die andere." Von unsinnig oder überdimensioniert erscheinenden EU-Verordnungen konnten auch die anderen Teilnehmer der Vorbesprechung, wie Forstdirektor Michael Strixner und auch Landrat Xaver Bittl viel berichten.

Der Landrat bemängelte schließlich, dass in Deutschland auch alles immer 150-prozentig ausgeführt werde, was in anderen Ländern vielleicht auch lockerer gesehen werde. Stadtrat Walter Eisenhart gab zu bedenken, wohin Europas weg in Zukunft führen werde, wenn die Harmonisierung bei immer größer werdenden Mitgliedszahl nicht mehr hinter her komme – das führe auch zu Wettbewerbsverzerrungen.

Insgesamt kamen beim Vorgespräch deutlich mehr Themen heraus, als eine 45-minütige Livesendung unterbringen kann. Welche nun angegangen werden, lässt sich am 30. Januar im dritten TV-Programm sehen – oder live im Alten Stadttheater miterleben. Denn Publikum ist ausdrücklich und zahlreich erwünscht: Bei der Tourist Information liegen 200 kostenlose Karten bereit.