Wolnzach
Jetzt ist vieles schon geklärt

Sanierung der Kläranlage geht in die Endphase - Markt hat dritte Rate eingefordert

29.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

−Foto: Lutz Hädrich, Karmacon

Wolnzach (WZ) Der 31. März ist Zahltag, die Rechnung lag bereits im Briefkasten: Der Markt fordert die dritte Rate zur Kläranlage ein. "Diese Rate war jetzt vier Jahre gestundet", sagt Kämmerer Markus Rieder. Nicht überrascht seien die Reaktionen der Bürger, der Zahlungseingang dementsprechend gut.

Julia Merkle sitzt im Hauptamt des Wolnzacher Rathauses, beantwortet Fragen der Bürger. Wegen der dritten Rate zur Kläranlage klingelt nicht sehr oft das Telefon, sagt sie. "Die Bürger wissen schon ganz gut Bescheid", sagt sie. "Bisher haben wir keinen einzigen Anruf bekommen, warum die Rate jetzt eingefordert wird." Rückfragen kämen eigentlich nur dann, wenn sich seit dem Baubeginn der Kläranlage - das war ja schon vor fünf Jahren - und der Zahlung der ersten beiden Raten die Eigentumsverhältnisse geändert haben, also ein Haus jetzt einen neuen Besitzer hat, die Zahlungsaufforderung aber an den bisherigen Eigentümer geschickt wurde. "Das sind Dinge, die die Betroffenen dann privatrechtlich klären müssen", so Merkle. Für den Markt Wolnzach sei nämlich der Ansprechpartner, der zum Zeitpunkt des Erstbescheides Eigentümer war.

Auch Neubauten, die seither errichtet wurden und dementsprechend für keine der jetzt eingeforderten drei Raten herangezogen wurden, werfen Fragen auf. Sie werden nach Auskunft der Marktverwaltung über einen Herstellungsbeitrag erstveranlagt, mit Feststellung der Schlussrechnung zur Kläranlage - also nach Abrechnung der Gesamtmaßnahme - ist dann für sie genauso wie für alle Bürger, die jetzt die drei Kläranlagenraten bezahlen müssen weise mussten, noch eine Schlussrate fällig.

"Das wird im ersten Halbjahr 2019 sein", sagt Kämmerer Markus Rieder. Zur Höhe dieser Schlussrate sei schon viel verbreitet worden, das meiste davon aber habe so gar nicht der Wahrheit entsprochen. Rieder kennt die Gerüchte und sagt: "Die Summen, die da zum Teil herumgegeistert sind, entsprechen nicht der Realität. Dreistellige Beträge seien die Regel, die Grundstücksgröße ausschlaggebend.

Generell sehe auch er die Bürger gut vorbereitet und informiert auf die Kläranlagenzahlungen, schließlich hat das gesamte Projekt eine sehr lange Geschichte. Die jetzt eingeforderte Rate sei nicht nur über amtliche Bekanntmachungen und Anschreiben, sondern auch über zahlreiche Presseberichte publiziert worden. Bereits im Erstbescheid aus dem Jahr 2013 - das war auch das Jahr, als im Oktober die Risse und Wölbungen in den beiden neu gebauten Kombinationsbecken festgestellt wurden und die Auseinandersetzung um den Verursacher begann - sei von drei Raten die Rede gewesen.

Die Geschichte der Wolnzacher Kläranlage, die Suche nach den Verantwortlichen, die gerichtliche Klärung zur Kläranlage - all das sei hinlänglich bekannt. "Wir haben immer gesagt, dass die dritte Rate erst dann kommt, wenn eine Fertigstellung absehbar ist", erklärt Rieder. Und genau das sei jetzt der Fall: Die Ballastierung der beiden Kombinationsbecken sei abgeschlossen, die Rückverankerung ebenso. In einem Becken seien die Betonarbeiten bereits im Gange und sollen bis April abgeschlossen sein, im zweiten Becken soll bis Juli die neue Bodenplatte gegossen sein. Danach steht laut Zeitplan die maschinentechnische Ausrüstung an, deren Ende für 31. Juni im Zeitplan steht. Endgültig abgeschlossen sein soll die Kläranlagensanierung dann im September, die Gesamtinbetriebnahme steht im November an.