Berlin (epd/DK) Mit einem Eröffnungsfestival startet Deutschland ins 100-jährige Bauhausjubiläum. Unter dem Motto "100 jahre bauhaus" wird das Jubiläumsjahr heute in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Akademie der Künste in Berlin eröffnet. Das Eröffnungsfestival bildet den Auftakt zu einem umfangreichen Programm zum Bauhausjubiläum 2019, das von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird.
Im Rahmen von "100 jahre bauhaus" sind in den kommenden Monaten bundesweit rund 600 Veranstaltungen geplant. Weltweit gilt das Bauhaus bis heute als prägende Design- und Architekturschule und als eine Ikone der Moderne. Insbesondere seine funktionalen Gestaltungsideen prägen Kunst, Architektur, Design und weitere Kreativbereiche.
Das Berliner Eröffnungsfestival widmet sich bis 24. Januar den performativen Künsten, wie Kuratorin Bettina Wagner-Bergelt ankündigte. Präsentiert werden experimentelle Konzerte, Installationen, Theater, Tanz, Podiumsdiskussionen, Workshops und ein Clubevent. Das neuntägige Festival solle einen Bogen von herausragenden historischen Zeugnissen des Bauhauses bis zur heutigen Avantgarde schlagen und zugleich einen Ausblick auf die "unglaublich vielen Facetten" des Bauhauses geben, sagte Wagner-Bergelt.
Auch die politische Bedeutung des Bauhaus kommt zur Sprache. Vertreter aus Politik, Kunst und Wissenschaft setzen sich am Samstag in einer Podiumsdiskussion mit der Frage "Wie politisch ist das Bauhaus? " auseinander. Das Publikum ist aufgerufen mitzudiskutieren. "Das Bauhaus ist aus einer Zeit hervorgegangen, die in ihrer Krisenhaftigkeit Parallelen zur gegenwärtigen Situation aufweist", hieß es im Programmtext. Unter anderem solle diskutiert werden, was politische und kulturelle Institutionen, die heute unter Beschuss von rechts stehen, daraus lernen können.
Unter dem Motto "Die Welt neu denken" lädt der Bauhaus-Verbund in den kommenden Monaten bundesweit dazu ein, die historischen Zeugnisse des Bauhauses neu zu entdecken, "seinen Spuren in Deutschland und der Welt nachzugehen und seine Impulse für unsere Gegenwart und Zukunft zu erkunden", hieß es weiter. Geplant seien bundesweit insgesamt rund 600 Veranstaltungen zur Architektur und Gestaltung, Kunst und Kulturgeschichte, Bildung und Forschung.
Zu den bundesweiten Höhepunkten zählen unter anderen die Eröffnung des neuen "bauhaus museum weimar" am 6. April sowie die dazugehörige Jubiläumsausstellung. Zwei weitere Jubiläumsausstellungen sind ab September in Berlin und Dessau geplant.
Neben Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin beteiligen sich acht weitere Bundesländer am Jubiläum, dabei auch Bayern. Dem Museum für Konkrete Kunst (MKK) in Ingolstadt ist es gelungen, die Jury der Kulturstiftung des Bundes für ihre Ausstellung im Bauhausjahr zu begeistern. Die Präsentation "Gemalte Diagramme. Bauhaus, Kunst und Infografik", die am 30. März um 19 Uhr eröffnen wird, ist eines der insgesamt 23 Projekte, welche die Kulturstiftung im "Fonds Bauhaus heute" mit 4,2 Millionen Euro fördert. Neben zahlreichen anderen Ausstellungen gehören die "Gemalten Diagramme" zum deutschlandweiten Jubiläumsprogramm "bauhaus100" und stellen dabei eines der Leuchtturmprojekte in Bayern dar.
