Dollnstein (max) Nahtlos an das Historienspiel, das am vergangenen Wochenende zum 630. Jahrestag der Verleihung des Marktrechts aufgeführt wurde, feiern nun am morgigen Samstag, 1. Juli, auch die Marktfrauen ein rundes Jubiläum.
Es war ebenfalls im Jahre 1987, als zu den Feierlichkeiten damals - 600 Jahre Marktrecht - Johanna Bittl sowie Bürgermeister Karl Wagner den Gedanken hatten, die Vereinigung der Dollnsteiner Markfrauen ins Leben zu rufen.
Die Idee basierte auf der Erwähnung der sogenannten "koufwip zu tolenstein" im Epos Parzifal des Minnesängers Wolfram von Eschenbach. Zum ersten Mal traten die Frauen dann beim Fest vor 30 Jahren in Erscheinung, damals wie heute in einer einfachen, aber sehr geschmackvollen historischen Gewandung.
Lehrerin, Kreis- und Gemeinderätin Johanna Bittl hatte im Bayerischen Staatsarchiv nach Zeichnungen geforscht, aber keinen Anhaltspunkt entdeckt. In der Universitätsbibliothek Eichstätt stieß sie auf die Beschreibung des Gewands der Marktfrauen. Nach diesen Angaben entwarf Christine Biber die Tracht. 40 Dollnsteinerinnen machten bei den Marktfrauen mit und schneiderten ihre Kostüme selbst. In den Folgejahren sind es die Dollnsteiner Markfrauen, die immer wieder in Erscheinung treten, zum Beispiel bei historischen Markttagen, die von den Marktfrauen in Eigenregie ausgerichtet werden. Bis zum heutigen Tag sind über die Grenzen Dollnsteins hinaus bekannten Markfrauen Markenzeichen und Botschafter ihrer Heimatgemeinde. Auch beim eben erst wiederaufgeführten Schauspiel wirkten sie mit, bewirteten die Gäste und führten am Ende einen mittelalterlichen Reigen auf.
Am Samstag wollen die Marktfrauen in kleinem Rahmen feiern. Um 18.15 Uhr treffen sie sich zum Totengedenken am Friedhof, um 19 Uhr ist ein Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul angesetzt. Anschließend ist gemütliches Beisammensein im Gasthaus "Zur Post". Dazu sind alle Marktfrauen, sowohl ehemalige als auch amtierende mit ihren Familienmitgliedern eingeladen.
