Jetzt die Weichen stellen

Kommentar

12.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Der Aufschwung bleibt stabil, die Wachstumsprognose wird leicht nach oben geschraubt, mit den Arbeitslosenzahlen geht es weiter nach unten. Läuft in Europas Konjunkturlokomotive Deutschland also weiter alles wie geschmiert? Wird alles getan, um die Fahrt zu beschleunigen und die ganze Gesellschaft an den Früchten des Wachstums teilhaben zu lassen

Keineswegs, und in ihrem Frühjahrsgutachten warnen die Forschungsinstitute zu Recht vor trügerischem Optimismus. Vieles läuft nicht rund in der Bundesrepublik, und mehr Anstrengungen sind notwendig, die Wirtschaft am Laufen und die Gesellschaft zusammenzuhalten. Zu Recht beklagt der Mittelstand schwierige Rahmenbedingungen, die die Investitionen bremsen. Das Wachstum wird vor allem von der anziehenden Weltkonjunktur getragen, die Exportwirtschaft profitiert vom schwachen Euro. Zugleich legt die Inflation zu, sodass den Bürgerinnen und Bürgern trotz Lohnzuwächsen kaum mehr im Portemonnaie bleibt.

Um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken, müssen jetzt die Weichen gestellt werden, bevor die Herausforderungen durch die Demografie und die Digitalisierung zu groß werden: Runter mit der Abgabenlast, und statt Ausgaben mit der Gießkanne sind gezielte Investitionen in Bildung, Forschung und Infrastruktur gefragt.