Gerolsbach
Jedes Vereinsjahr ist fünf Euro wert

18.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr

Gerolsbach (bdh) Die Gerolsbacher Gemeinderäte haben sich mit einer Vereinheitlichung von Zuschüssen für Vereinsjubiläen befasst.

So etwas ist ihnen ja sehr wichtig - Zuschüsse an die Kirchen zum Beispiel werden in der Gemeinde anhand der Anzahl der Gläubigen in einer Pfarrei berechnet und über die Jahre aufsummiert, damit keine Pfarrei am Ende zu viel und keiner zu wenig bekommt. Und auch die finanzielle Zuwendung für Jubelvereine war schon des Öfteren Thema ausufernder Gespräche im Gemeinderat.

Bei den Vereinsjubiläen gab es erst jüngst Debatten, wie zum Beispiel das 90-jährige Bestehen des Burschenvereins Junkenhofen und das 125-jährige der Gerolsbacher Bavariaschützen zuschusstechnisch einzuordnen sind. Damit soll es künftig vorbei sein, denn dann gilt ein Automatismus: Jeder ortsansässige Verein bekommt pro Jahr des Bestehens fünf Euro Zuschuss - "immer vorausgesetzt, dass er ein Fest macht", erklärte Bürgermeister Martin Seitz die Bedingung.

Damit war im Gemeinderat nicht jeder einverstanden. Albert Zaindl fand es "unglücklich", wenn der FC Gerolsbach zu seinem 60-jährigen Bestehen dann nur 300 Euro bekommt. Zustimmung bekam Seitz dagegen von unerwarteter Seite: "Ich finde den Vorschlag vom Bürgermeister gut", sagte Stefan Maurer, der aber darum bat, besondere Feste wie zum Beispiel Fahnenweihen extra zu vergüten. Zuschüsse anhand des Alters zu bemessen, stieß bei Hans Kneißl auf Zustimmung, denn es sei "bemerkenswert, wenn ein Verein lange besteht".

Am Ende stimmte der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen für den Zuschussautomatismus - und brachte sich damit um die Möglichkeit der einen oder anderen emotionalen Debatte um einen 200- oder 500-Euro-Zuschuss. Denn die Zuschüsse kann künftig der Bürgermeister ohne Absprache mit dem Gemeinderat bewilligen.