Frankfurt
Jeder Fehler gnadenlos bestraft

Ersatzgeschwächte Ingolstadt Dukes verlieren inFrankfurt mit 13:63

17.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:27 Uhr

Frankfurt (SZ) Spiele gegen die Frankfurt Universe waren für die Ingolstadt Dukes bisher meist äußerst spannende Angelegenheiten.

Doch das sechste Duell der beiden Kontrahenten in der 1. American-Football-Bundesliga wurde eine sehr einseitige Sache: Die Hessen gewannen ihr Heimspiel vor knapp 2000 Zuschauern überdeutlich mit 63:13 (21:0, 21:7, 7:6, 14:0).
Ganze 101 Punkte hatten die Universe in den bisherigen vier Match erzielt. Dass es jetzt in einem einzigen Spiel gleich 63 Zähler wurden, zeigt auch, wo bei den Dukes der Schuh drückte. Die Abwehr präsentierte sich desolat und musste schon nach 50 Sekunden den ersten Touchdown hinnehmen. Kaum zu glauben, dass das Ausnahmeteam aus Schwäbisch Hall gegen diese Defense nur 24 Punkte erzielt hatte. Doch damals waren auch ganz andere Spieler auf dem Platz gestanden. Inzwischen hat sich das Feld bei den Dukes deutlich gelichtet.
"Wir haben gerade noch 32 Spieler zusammen bekommen, und da mussten wir schon mit Leuten aus der zweiten Mannschaft auffüllen. Diesmal haben uns 16 Spieler gefehlt, davon zehn Starter", beschreibt Christian Rosshirt, der am Sonntag den aufgrund einer Lebensmittelvergiftung fehlenden Headcoach Eugen Haaf vertreten musste, die trostlose Situation. "Solche Ausfälle gegen ein Topteam wie Frankfurt zu kompensieren, ist sehr schwierig - auch weil unsere jungen Leute noch nicht so weit sind. Da wurde jeder Fehler gnadenlos bestraft. "
Nach dem schnellen Auftakt-Touchdown durch Justin Rodney nutzte dann der erneut überzeugende Quarterback Steven Cluley gleich zweimal die Unentschlossenheit in der Ingolstädter Abwehr aus und lief mit ein paar einfachen Körpertäuschungen bis in die Endzone - 21:0 schon nach dem ersten Viertel. Auf der anderen Seite war neue Dukes-Quarterback Cory Benedetto war nicht zu beneiden, denn ein ums andere Mal wurde er schnell gesackt, weil ihn seine O-Line nicht ausreichend schützen konnte. Zu Beginn des zweiten Viertels gelang den Ingolstädtern doch ein Touchdown: Niklas Schumm packte sich einen Pass von Benedetto in der Frankfurter Endzone.
Sollten sich die Dukes danach erhofft haben, vielleicht noch etwas näher ranzukommen, so wurden sie schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt - denn mit zwei Läufen jeweils fast über das gesamte Feld schraubte Rodney das Ergebnis auf 35:7. Noch vor der Halbzeitpause erhöhte der ehemalige Ingolstädter George Robinson zudem auf 42:7.
Mit einem Blitzstart im dritten Viertel verkürzten die Dukes zwar durch Anthony Mella auf 13:42, das war es dann aber schon mit der Dukes-Herrlichkeit. Anthony Brooks, Lorenz Regler sowie nochmals Robinson glänzten stattdessen mit weiteren Touchdowns für die Hessen. Jetzt hat das Ingolstädter Team zwei Wochen Zeit, sich auf die nächste (wohl ebenso aussichtslose) Partie beim amtierenden Deutschen Meister in Schwäbisch Hall vorzubereiten.

Elmer Ihm