Vohburg
Jeder darf beim Polder mitreden

Bürgersprechstunde mit Experten stößt auf wenig Interesse, für die Verantwortlichen ist die Information dennoch wichtig

07.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Bunte Bilder: Anhand von Schautafeln haben die Experten allen interessierten Bürgern die Situation bezüglich der Polder erklärt - Foto: kwh

Vohburg (PK) Der Widerstand gegen die geplanten Polder Katzau und in Großmehring ist nach wie vor groß. Bei diversen Informationsveranstaltungen hatten die Bürger Gelegenheit, ihre Bedenken und ihre Kritik vorzubringen. Wer bei diesen Terminen verhindert war, hat bei mehreren Bürgersprechstunden noch einmal die Chance, sich persönlich über das Großprojekt zu informieren.

In Vohburg hielt sich der Andrang in Grenzen, heute ist ein weiterer Termin in Manching (Rathaus, 8 bis 12 Uhr).

In Vohburg waren Thomas Zapf vom Wasserwirtschaftsamt und Petra Claus vom Moderationsbüro anwesend, um sich die Sorgen, Wünsche und Anregungen der Leute anzuhören. Da es gerade mal eine Woche her ist, dass sich die Bürger bei einer großen Informationsversammlung mit Experten austauschen konnten, kam kaum jemand nach Vohburg ins Rathaus. Aber: „Es ist uns wichtig, dass jeder die Chance bekommt, sich zu dem Thema zu äußern“, betont Claus. Das Angebot haben dann auch zwei Vohburger und ein Irschinger genutzt. Da diese sowohl vom Polder Katzau, als auch vom Polder Großmehring betroffen sind, wurden zunächst allgemeine Aspekte besprochen. Es sollen doch die noch im Gespräch stehenden Flugmulden berücksichtig werden; ebenfalls wäre es doch schön, wenn die Entwässerungsgräben sauberer gehalten werden könnten, hießt es unter anderem. Die Möglichkeit, die kleine Donau nach unten zu verlegen, wurde ebenfalls geäußert.

Repräsentativ für die Irschinger Landwirte war Martin Amann zu Gast und trug seine Bedenken vor. Denn unter den Irschingern bestehe die Angst, dass sich der Polder bei Hochwasser vielleicht negativ auf die Paar und die Irschinger Ach auswirke, sagte er. Zapf sicherte zu, dass dieser Punkt auf jeden Fall berücksichtig werde. Bei der Diskussion um den Polder Katzau wurde das Gespräch etwas intensiver – Amann ist selbst betroffen. „Gut finde ich den nicht“, sagte er. Zu einem Teil ist es eine gewisse Unsicherheit, nicht zu wissen, was im Hochwasserfall tatsächlich passieren wird. Sie treibt den Irschinger um. Denn ob die Pläne sich wie dargestellt in der Realität verwirklichen ließen, das wisse bis dato noch niemand, sagte er. Hier versuchte Experte Zapf die Befürchtungen aufzufangen. Man wird versuchen, Tauschmöglichkeiten zu suchen, für diejenigen, die von diesen Flächen leben. Eine Geldentschädigung ist für den Irschinger keine nachhaltige Lösung. „Mein Sohn soll irgendwann das alles mal übernehmen. Was will er mit Geld? Er will ja Arbeit“.