Reichertshofen
Jede Menge Großprojekte

Projekte vorgestellt: Markt Reichertshofen will in den kommenden vier Jahren insgesamt 31 Millionen Euro investieren

20.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Noch parken Autos auf dem Unteren Markt. Doch in den nächsten Jahren könnte hier ein Bürgerhaus oder ein Rathaus-Neubau entstehen. Die Marktgemeinde sieht für den Posten rund sechs Millionen Euro vor. - Foto: Vogl

Reichertshofen (PK) 31 Millionen Euro - diese stattliche Summe will der Markt Reichertshofen in den nächsten vier Jahren voraussichtlich für seine Bürger ausgeben. In welche Projekte das Geld fließen soll, wurde auf der jüngsten Finanzausschusssitzung bekanntgegeben.

Die größte Baustelle der nächsten Jahre wird mit rund sechs Millionen Euro die Bebauung am Unteren Markt beispielsweise durch ein Bürgerhaus sein. Auch ein Rathausneubau ist an der Stelle denkbar. Für die Sanierung des alten Rathauses werden rund drei Millionen Euro im Haushalt bereitgestellt. Die städtebaulichen Planungen schlagen mit 4,7 Millionen Euro zu Buche.

Weitere große Posten: der Neubau der Kindertagesstätte am Kellerweg (2,1 Millionen) Brandschutzmaßnahmen an der Schule und Zweifachturnhalle (zusammen 1,5 Millionen) und die Bauhofsanierung mit Fahrzeughalle, Salzsilos und Schüttboxen (2,2 Millionen).

Für die Gemeindestraßen stehen Unterhaltsinstandsetzungen an (1,15 Millionen). Geplant sind unter anderem punktuelle Instandhaltungsmaßnahmen in den Ortsteilen Agelsberg (Angerstraße, Ziegelstraße), Winden (Zufahrt zu den Sportplätzen) und Langenbruck (Dorfstraße, Lerchenstraße, Runenweg, St.-Kastl-Straße, Sandberg). Auch die Ortsverbindungsstraße zwischen Starkertshofen und Reichertshofen soll teilsaniert werden. Es werden bei allen Maßnahmen nicht die kompletten Straßen saniert, sondern lediglich kleine Teilabschnitte, die größere Schäden aufweisen.

Auch die Wasserversorgung schlägt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Getauscht werden Leitungen im historischen Reichertshofener Ortskern. Die Abwasserbeseitigung in Winden wird noch mal 1,35 Millionen kosten. Hier steht die Sanierung der Kanäle und der erforderliche Umbau der Windener Anlage auf dem Plan.

Noch nicht ganz sicher, aber bereits ins Auge gefasst sind Sanierungen für den Kindergarten St. Margaretha (500 000 Euro). Der Sonnenkindergarten Hög kann sich auf eine Innensanierung freuen (rund 100 000 Euro). Weitere Posten: Breitbandversorgung für Wolnhofen, St. Kastl, Feilenmoos (277 000 Euro), Sanierungen an den Brücken (200 000 Euro), Arbeiten an der Unterführung Stockau (450 000 Euro), Schlauchwaschanlage für die Reichertshofener Wehr (100 000 Euro) und Hochwasserschutz an der Altstockau (40 000 Euro). Für Diskussionen sorgte ein vergleichsweise kleinsten: Im Haushalt sind 250 000 Euro für die Sanierung der Paarhalle (zu einer Ballsporthalle) vorgesehen. Die Halle wird momentan vom Kindergarten Spatzennest als Turnhalle genutzt. "Lange brauchen wir mit der Sanierung nicht mehr warten, sonst können wir die Halle mit dem Bagger wegschieben", sagte Dieter Lindenmeier (CSU). Bürgermeister Michael Franken (JWU) erwiderte, die Halle sei in gutem Nutzzustand, eher seien die Anbauten das Problem. Alle Instandsetzungen und Wartungen würden derzeit weiterlaufen.

In Summe stand am Ende ein Betrag von 31,2 Millionen Euro an Investitionsvolumen im Raum. Davon können rund 11,8 Millionen Euro an Einnahmen und Zuschüssen abgezogen werden. Wird aus der Rücklage (aktueller Stand 4,9 Millionen) noch etwas entnommen und werden Einnahmen aus dem Vermögenshaushalt abgezogen, ergibt sich am Ende ein Fehlbetrag von 3,4 Millionen Euro. Dieser muss durch Kreditaufnahmen getilgt werden. Die Gemeinde hätte denn am Ende rund 4,4 Millionen Euro Schulden. Angesichts der zahlreichen Investitionen hielt Bürgermeister Franken (JWU) den Betrag für "gerade noch vertretbar". Die Frage sei eher, ob man die ganzen Investitionen auch personell schultern könne.

Dritter Bürgermeister Georg Link (FW) sprach von einer "sehr konservativen und zurückhaltenden Finanzplanung". Es handle sich um "absolut vertretbare Investitionen." Waltraud Schembera (SPD) bekräftigte: "Wenn wir es nicht in den guten Zeiten machen, schaffen wir es nie." Der Ausschuss fasste den Beschluss, dass von der Verwaltung auf Grundlage der vorgestellten Planungen und Zahlen der Haushaltsplan 2018 und der Finanzplan bis 2021 erstellt werden soll.