Waidhofen
Jahr der Veränderungen

Josef Fuchs erster hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde

10.01.2021 | Stand 14.01.2021, 3:33 Uhr
Josef Fuchs ist seit Mai erster hauptamtlicher Bürgermeister von Waidhofen. −Foto: Wöhrle, SZ-Archiv

 

Als am Abend des 15. März vergangenen Jahres die Wahllokale schlossen und sich die drei Kandidaten, die sich um die Nachfolge des langjährigen Bürgermeisters Josef Lechner (CSU) bewarben, in der Waidhofener Grundschule zusammen mit einer ganzen Reihe interessierter Bürger versammelten, war die Spannung groß. Lechner war nach 24 Jahren im Amt aus Altersgründen nicht mehr angetreten. Ihm sollte der erste hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde folgen. Drei Parteien schickten einen Bewerber ins Rennen: die CSU ihren Fraktionssprecher Josef Fuchs, die Freien Wähler den dritten Bürgermeister Alfred Fröhlich und die Grünen die weitere Bürgermeisterin Gertrud Hecht. Wer wird das Rennen machen? Gegen 19 Uhr gab Josef Lechner das Ergebnis bekannt: Mit 54,82 Prozent hat Josef Fuchs die Abstimmung schon im ersten Wahlgang deutlich für sich entschieden. Die Stichwahl zwischen Fuchs und Fröhlich, mit der viele Waidhofener gerechnet hatten, fiel damit aus.

Zusammen mit dem neuen Bürgermeister wurde auch ein neuer, jüngerer und weiblicherer Gemeinderat gewählt. In der konstituierenden Sitzung Anfang Mai, die wegen der Corona-Pandemie in der Schulturnhalle stattfand, konnte Josef Fuchs drei Gemeinderätinnen begrüßen, seine Mitbewerber um das Bürgermeisteramt übernahmen die Stellvertreterposten.

Schon in den ersten Monaten im Amt konnte Fuchs einen großen Erfolg vermelden. Das Lebensmittelunternehmen Rewe will an der B300-Abfahrt Waidhofen-Mitte einen großen Lebensmittel- und Getränkemarkt errichten. Nachdem die Grundstücksfragen geklärt waren, wurde die Planung auf den Weg gebracht. Damit ist die Nahversorgung mit Lebensmitteln, die seit der Schließung des Edeka-Markts Ende des Jahres 2019 ein großes Thema war, wieder sichergestellt. Auch der Wochenmarkt, der damals ins Leben gerufen wurde und der jeden Donnerstag eine Einkaufsmöglichkeit bietet, wird weiter bestehen bleiben. Als zusätzliches Angebot ist dort ein Rentnertreff entstanden, der, solange Corona es zuließ, sehr gut angenommen wurde. Bis zu 30 Interessierte trafen sich vor Corona donnerstags im Pfarrheim neben dem Wochenmarkt - Fuchs will, dass diese Gelegenheit zum Austausch auf jeden Fall erhalten bleibt.

In der Frage der wohnortnahen ärztlichen Versorgung dagegen ist bis jetzt noch keine Lösung gefunden worden. Anfang Februar gab der mittlerweile ausgeschiedene FW-Gemeinderat Herbert Ehrmeier bekannt, dass die Waidhofener Hausarztpraxis Ende März schließt. Die Medizinerin Sigrid Schuchardt wollte damals keine Stellungnahme dazu abgeben. Ob Waidhofen wieder einen Hausarzt bekommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Bürgermeister Fuchs hofft, dass ein benachbarter Arzt in der Gemeinde eine Filialpraxis eröffnet.

Am Faschingssonntag Anfang März war Corona auch in Waidhofen noch weit weg. Beim Fußfasching, der von der Faschingsgesellschaft Paartal-Au ausgerichtet wurde, standen Hunderte Zuschauer an den Straßen und verfolgten das närrische Treiben. Zuvor war diskutiert worden, ob nach dem tragischen Unglücksfall beim Faschingsumzug des Jahres 2018, bei dem eine 24-jährige Frau unter einen Wagen geriet und tödlich verletzt wurde, überhaupt wieder ein Gaudiwurm veranstaltet werden sollte. Schließlich einigte man sich auf einen Umzug zu Fuß, ohne Zugmaschinen oder motorisierte Wagen.

Noch zwei große neue Projekte wurden 2020 auf den Weg gebracht: ein Kinderspielplatz und ein Mehrgenerationen-Bewegungspark. Bürgermeister Fuchs und der Gemeinderat wollen für beide eine Leader-Förderung bekommen. Die dazu nötige Bürgerbeteiligung, die sich wegen der Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie derzeit schwierig gestaltet, wurde ebenfalls bereits in Angriff genommen.

Gut sieht es auch für den geplanten Radweg von Diepoltshofen nach Strobenried aus. Der Grunderwerb ist schon seit Monaten abgeschlossen. In diesem Jahr kann jetzt mit dem Ausbau begonnen werden. "Dann können wir mit dem Radl bis nach Jetzendorf fahren", stellt Fuchs in Aussicht.

SZ