Ingolstadt
Jahn Regensburg jubelt über Bayern-Los

Bayerische Vereine ziehen überwiegend leichte Auftaktgegner im DFB-Pokal – FC Ingolstadt muss zum Zweitligaaufsteiger VfR Aalen

24.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Hat mit dem FC Ingolstadt große Ziele: der brasilianische Offensivmann Caiuby - Foto: Bösl

Ingolstadt/Nürnberg/Danzig (DK) Hoffnungsvoll richten sich die Blicke der Fußballfans derzeit nach Danzig ins Quartier der deutschen Nationalmannschaft. Aber am Samstag galt das Interesse nicht nur Joachim Löw und seinen Mannen, sondern auch Nationalspielerin Viola Odebrecht.

Diese darf zwar nicht bei Löw mitkicken, aber dafür zog die 31-jährige die Lose der ersten Runde im DFB-Pokal – und enttäuschte damit die Anhänger der bayerischen Vereine.

Bis auf die Fans von Jahn Regensburg. Diese jubelten nämlich über das Traumlos FC Bayern München, der nun zwischen 17. und 20. August beim Zweitligaaufsteiger gastiert. Gerade für Jahn-Keeper Michael Hofmann, dem mit 39 Jahren ältesten Spieler der deutschen Profi-Ligen, soll das nochmals ein Highlight in seiner langen Karriere werden. „Wir werden mit Glück derzeit überschüttet. Erst der Aufstieg in die Zweite Liga, nun die Bayern im DFB-Pokal. Das ist eine wunderbare Geschichte. Ganz Regensburg ist elektrisiert“, sagte Hofmann. Wenn Hofmann mit seinem Team der Coup gegen den Rekordmeister gelänge, hätte er noch einen Wunsch: „Ich würde gerne das Trikot von Bastian Schweinsteiger oder Manuel Neuer haben“, sagte er: „Das wäre eine wunderbare Trophäe für mich.“

Erst einmal freut sich Jahn-Manager Franz Gerber aber über eine zusätzliche Einnahme, die sich im Fall einer Fernsehübertragung schnell auf eine halbe Million Euro summieren könnte. Ansonsten gibt es in der ersten Runde aus dem neuen Prämientopf (TV-Senderechte und Vermarktung) für die Heimvereine je 109 677 Euro und für die Gastvereine 101 118 Euro.

Bei den anderen bayerischen Klubs lösten die Begegnungen keine Jubelstürme aus. Bundesliga-Neuling Greuther Fürth muss zum Drittligisten Kickers Offenbach, der FC Augsburg (in Wilhelmshaven) und der 1. FC Nürnberg (in Havelse) gastieren bei Regionalligisten. Zweitligist 1860 München reist zum Oberligisten FC Hennef.

Das fast schwerstmögliche Los traf den FC Ingolstadt 04. Aus dem Lostopf der unterklassigen Vereine erwischten die Schanzer ausgerechnet Zweitligaaufsteiger VfR Aalen. „Das ist ein schweres Los, aber eine machbare Aufgabe. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, im Pokal weiterzukommen. Vergangene Saison waren wir in der zweiten Runde, vielleicht schaffen wir es diese Saison in die dritte“, sagte FC-04-Geschäftsführer Harald Gärtner. „Wir haben einige neue Spieler. Ich hoffe, dass wir sie schneller integrieren können als in der vergangenen Saison“, meinte der 23-jährige Brasilianer Caiuby, der sich erst vor einigen Tagen vertraglich bis 2015 an den FC 04 band und große Ziele hat. „Der Verein hat einen Plan. Ich will helfen, dass wir erstklassig werden“, erklärte der Offensivallrounder, der hofft, sich auf der Position hinter den Spitzen festsetzen zu können. „Dort fühle ich mich am wohlsten“, sagte Caiuby, der heute mit 23 Teamkameraden zum Laktattest antreten muss, ehe Trainer Tomas Oral morgen um 10 Uhr die Vorbereitung auf die neue Saison fortsetzt.

Beim 1. FC Nürnberg hat Trainer Dieter Hecking bereits gestern seinen Kader zum Trainingsauftakt versammelt. Vor 1600 Zuschauern absolvierte das Team die erste Übungseinheit. Allerdings fehlten noch mehrere Stammkräfte. Tschechiens EM-Stürmer Tomas Pekhart fehlte ebenso wie die Neuzugänge Marcos Antonio und Hiroshi Kiyotake. Auch die Club-Profis Timmy Simmons, Robert Mak und Almog Cohen werden erst mit Verspätung zum Team stoßen. „Wir wollen wieder einigermaßen ruhig durch die Saison kommen und ein paar Highlights setzen“, sagte Hecking zurückhaltend und warnte: „Das wird schwer genug. Die Liga ist noch enger zusammengerückt.“