Neuburg
Jagdgeschwader stellt wieder "Pilot des Jahres"

Major Marco Gumbrecht bei internationalem Fliegertreffen in Friedrichroda ausgezeichnet

04.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:45 Uhr

Pilot des Jahres 2012: Major Marco Gumbrecht vom Jagdgeschwader 74. - Foto: BW

Neuburg (DK) Das Erstellen taktischer Einsatzverfahren für das Waffensystem Eurofighter sowie eine internationale Würdigung seiner Leistungen als Mission Commander bei der Hochwertübung Red Flag in Alaska, waren für die Gemeinschaft der Flieger Deutscher Streitkräfte Grund, Major Marco Gumbrecht vom Jagdgeschwader 74 zum „Pilot des Jahres 2012“ zu ernennen. Die Auszeichnung mit einem silbernen Ehrenteller mit Gravur fand im Rahmen des internationalen Fliegertreffens in Friedrichroda (Thüringen) statt.

Dabei strahlten mit Major Gumbrecht die Teilnehmer aus dem bayerischen Eurofighter-Verband, allen voran Kommodore Andreas Pfeiffer.

Seit 1996 vergibt die Gemeinschaft der Flieger Deutscher Streitkräfte auf Anregung des langjährigen Präsidenten und Ehrenvorsitzenden Anton Weiler anlässlich der internationalen Jahrestreffen einen Bestpreis an einen jungen Offizier, der zuvor vom Inspekteur der jeweiligen Teilstreitkraft für hervorragende und kreative Leistungen im Tätigkeitsfeld des militärischen Flugbetriebes ausgesucht und benannt worden ist. Für das Jahr 2012 wurde von einem Gremium um Präsident Generalleutnant a. D. Peter Vogler der Eurofighter-Pilot Major Marco Gumbrecht aus dem Jagdgeschwader 74 Neuburg wegen seiner herausragenden Leistungen ausgewählt.

Die ausschlaggebenden Attribute für den Bestpreis explizierten Redner bei der Feier. Dabei wurde Gumbrecht in seiner Funktion als Ausbildungsleiter, Einsatzstabsoffizier und als Fluglehrer auf dem Eurofighter als außergewöhnlicher Pilot definiert, der mit beispielgebendem Engagement weit über das normal Geforderte leiste. So sei es maßgeblich sein Verdienst, dass die Eurofighter-Flotte ein Taktik Manual besitzt, das eine standardisierte Taktikgrundlage für alle möglichen Jagdeinsätze als Nachschlagewerk und Lernunterlage für jeden Eurofighter-Piloten der Luftwaffe ist. Mit insgesamt über 2000 Flugstunden auf verschiedenen Luftfahrzeugen, darunter über 650 Stunden auf dem Waffensystem Eurofighter, gehört er zu den erfahrensten Flugzeugführern und Fluglehrern der Luftwaffe.

Seine Passion zur Jetfliegerei keimte bei ihm bereits in jungen Jahren. Bis zum zehnten Lebensjahr lebte Marco Gumbrecht in der Nähe von Bochum, danach ist er mit seinem Vater nach Stanford (Kalifornien) ausgewandert. Seinen Wunschtraum hatte er nie aufgegeben. So kam er als 18-Jähriger nach Deutschland zurück, um Jetpilot bei der Luftwaffe zu werden. Ab 1998 startete er seine Ausbildung zum Strahlflugzeugführer in Sheppard und im Jahr 2000 absolvierte er den sogenannten B-Course mit der Phantom F-4F in Holloman. Zurück in Deutschland durchlief er mit der Phantom an mehreren Standorten Aus- und Weiterbildungen. Schon bald erkannte man seine fliegerischen Fähigkeiten und setzte Gumbrecht als Fluglehrer ein. Seit 2006 ist er wieder in Neuburg. Ein Jahr darauf wurde er auf das moderne Waffensystem Eurofighter umgeschult. Sein Fachwissen untermauert Major Gumbrecht in beeindruckender Weise durch praktische fliegerische Fähigkeiten. So hat er bei Red Flag 30 Kampfflugzeuge im Verbund angeführt und sich gegen 60 gegnerische Flieger in einem hochkomplexen Szenario beeindruckend bewiesen.