Baar-Ebenhausen
Ja zur neuen Unternehmenszentrale

Gemeinderat stimmt Bauantrag von Dr.-Wack-Chemie zu

30.11.2020 | Stand 03.12.2020, 3:34 Uhr

Baar-Ebenhausen - Jetzt ist es offiziell: Der Bauantrag für den Neubau der Unternehmenszentrale der Dr.-Wack-Chemie auf dem Grundstück Untere Au 9 in Baar-Ebenhausen wurde vom Gemeinderat abgesegnet.

Wie berichtet, will das 1975 gegründete Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitern an acht Standorten weltweit an die Bundesstraße 13 umziehen. Wack stellt Reinigungs- und Pflegemittel für Autos und Motorräder sowie für Elektronikbauteile her. Mit Zestron, so der Name dieses Firmensektors, ist Wack Weltmarktführer.

Gegen die Stimmen der beiden Grünen-Gemeinderäte Brigitta Winkelmann und Norbert Ettenhuber beschloss das Gremium eine erneut geänderte Fassung des Flächennutzungsplans. Das Landratsamt hatte der Gemeinde mitgeteilt, dass die ursprüngliche Modifizierung nicht genehmigt werden könne, weil zwar Aussagen zu den zwei Störfallbetrieben getroffen wurden, aber Aussagen zu Sicherheitsabständen fehlten - obwohl das Sachgebiet Immissionsschutz beim Landratsamt laut Gemeinde dreimal beteiligt war und Stellungnahmen abgab, aber darauf nie hingewiesen habe. Da Gutachten ergeben hätten, dass die Abstände der Firmen GSB und Schirm zur Wohnbebauung 200 Meter oder mehr betragen, gehe für die westlich davon geplanten Wohngebiete keine Gefahr aus.

Einstimmig verabschiedet wurden die neue Erschließungsbeitragssatzung, die neue Wasserabgabesatzung sowie die Gebührensatzung dazu. Der Wasserpreis bleibt demnach bis Ende 2024 bei 1,66 Euro pro Kubikmeter. Eine schwierige Geburt war dagegen die erstmals erlassene Obdachlosensatzung der Gemeinde Baar-Ebenhausen. Die Gebührensatzung ging zwar durch, aber die Satzung über die Benutzung der Unterkunft am Bahnhof wurde von Rathauschef Ludwig Wayand (CSU) zurückgezogen und wird in veränderter Form in der nächsten Sitzung nochmals vorgelegt. Der Grund: Brigitta Winkelmann hatte etliche Hinweise und Änderungsvorschläge eingebracht - und als Fachanwältin für Sozial- und Arbeitsrecht ihre Kompetenz unter Beweis gestellt. Der Grund für die Notwendigkeit einer solchen Satzung liegt darin, dass die Einrichtung leidet - trotz wiederholter Gespräche und Überprüfungen mit den Bewohnern. Da ohne eine Satzung die Gemeinde jedoch kaum eine Handhabe hat, wurde eine modifizierte Mustersatzung ausgearbeitet.

Schließlich ging es wieder einmal um den Ebenhausener Weiher. Eine Untersuchung der mit der Sanierung beauftragten Firma habe ergeben, dass eine vierte Anlage für den Sauerstoffaustausch im Norden des Gewässers nötig ist. Die Kosten: rund 25000 Euro. Mehrere Gemeinderäte sind inzwischen skeptisch, ob die Gemeinde diesen Weg noch weiter verfolgen soll. Auch Ettenhuber wollte wissen, wie lange die Maßnahmen noch dauern sollen. Generell zweifelt er auch daran, ob wirklich der Laubeintrag für den Sauerstoffmangel verantwortlich war.

Auch Bürgermeister Wayand ließ erkennen, dass man überlegen sollte, "die Betreuung einzustellen", wenn im nächsten Jahr neue Ergebnisse vorliegen. Jetzt müsse man "den Weg nach Canossa nochmals gehen", auf dem ihm der Gemeinderat auch folgen will. Andere Lösungen, wie die jährliche Entfernung der hineingefallenen Blätter, wären viel zu teuer - das Laub muss als Sondermüll bei der GSB verbrannt werden. Gegen die Schaffung eines Zu- und Abflusses habe sich das Wasserwirtschaftsamt ausgesprochen, das im übrigen auch prüfe.

PK