Pfaffenhofen - Eine ganze Reihe von kleineren Beschlüssen und Empfehlungen hatte der Kreisausschuss des Landkreises in seiner öffentlichen Sitzung am Montag abzuarbeiten.
So ging es unter anderem um wichtige Hilfe für die Schulen im Prozess der Digitalisierung, um Haushaltsreste und die Manchinger Gewerbemesse.
• Viele Schulen sind beim Ausarbeiten digitaler Lösungen überfordert. Gerade in Zeiten von Corona und des Fernunterrichts, der mal besser, mal schlechter klappt, wird offenkundig, dass die Lehrer in ihrer begrenzten Zeit nicht damit alleine gelassen werden können, dieses komplexe Feld - zusätzlich zum Unterricht - ausgiebig zu betreuen. Daher erwägt der Landkreis die Gründung eines Zweckverbands "Digitale Schulen". Darin könnte eine gemeinsame digitale Lösung entwickelt werden - und zwar interkommunal und landkreisweit. "Wir sollten dieses Themenfeld aufgreifen", forderte Landrat Martin Wolf (CSU) - und das Gremium stimmte ihm einhellig zu. Im Kreistag steht das Thema am kommenden Montag somit noch einmal auf dem Programm. Dort könnte dann der Startschuss zur Gründung dieses Zweckverbands fallen. Wie genau die Suche nach digitalen Lösungen angegangen werden soll, muss allerdings ein längerer Prozess ergeben, der vom Zweckverband festgesetzt wird. Am Ende sollen einheitliche Standards bei Planung, Beschaffung, Betrieb und Betreuung digitaler Lösung an den Schulen stehen. Auch externe Dienstleister sollen eingebunden werden, um die IT-Systembetreuer unter den Lehrern bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
• Der Betreiber der Manchinger Gewerbemesse hat angeboten, die Leistungsschau um eine Fachmesse "Forst und Land" zu erweitern. Landrat Wolf gefällt der Vorschlag - daher hat er vorgeschlagen, dem privaten Veranstalter mit einem pauschalen Zuschuss in Höhe von 10000 Euro unter die Arme zu greifen. Die Messe wurde auf den Oktober verschoben. Der Ausrichter und der Markt Manching scheinen sich jedoch einig zu sein, sie stattfinden zu lassen - trotz der Coronakrise und ihrer Beschränkungen. Die Räte nickten die Finanzspritze trotzdem nicht ab, sondern vertagten den Punkt mit 8:3 Stimmen auf einen späteren Zeitpunkt. Zunächst soll der Termin der Messe gesichert sein, hieß es in der Begründung. Martin Schmid (SPD) befürchtete, mit dem Zuschuss einen Präzedenzfall zu schaffen, der einen Rattenschwanz ähnlicher Förderanträge nach sich ziehen könnte. Michael Franken (AUL) kann sich die Unterstützung eines privaten Unternehmers durch Steuergelder generell schlecht vorstellen. Manfred Russer (CSU) fragte nach, ob der Landkreis für die Stände zusätzlich bezahlen müsse - und bekam ein klares Ja als Antwort. Das Gremium war sich einig, dass eine Kooperation eine tolle Sache wäre - und erheblich günstiger, als solch eine Veranstaltung selbst zu stemmen. Somit wird das Thema garantiert nochmal besprochen werden. Nur wann genau, das ist noch unklar.
• Neuigkeiten zu den Kreisfinanzen: Die Jahresrechnung für das vergangene Jahr steht fest - und wurde einhellig abgenickt. Die Einnahmen und Ausgaben liegen jeweils bei fast 132 Millionen Euro. Ein Überschuss von 384000 Euro wurde der Rücklage zugeführt. Einige überplanmäßige Posten wurden ebenfalls besprochen. Die meisten Summen sind verschwindend. Lediglich die Zuführung zum Vermögenshaushalt fiel um 3,8 Millionen Euro erheblich höher aus als erwartet. Die Baumaßnahmen am Schyren-Gymnasium kamen dem Landkreis um eine halbe Million Euro teurer zu stehen als gedacht. Und die bereits angesprochene Zuführung zu den Rücklagen war so auch nicht erwartet worden.
• Einige Baumaßnahmen, die der Landkreis schon im vergangenen Jahr geplant hat, sind noch nicht abgeschlossen. Entsprechend summieren sich die Haushaltsreste auf über 4,3 Millionen Euro. Das Geld dafür steht also schon bereit und fließt in den neuen Haushalt nicht mehr ein. Gebaut werden kann trotzdem - und zwar an folgenden Projekten: Realschule Geisenfeld, Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen, Hallenbad Pfaffenhofen, Ortsdurchfahrt Münchsmünster, Sanierung Landratsamt und Kreisstraße PAF10 bei Jebertshausen. Zudem fließt noch etwas Geld in den Katastrophenschutz und ins Feuerwehrwesen.
pat
