Ismaik-Abschied beste Lösung

23.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:14 Uhr

Der Machtkampf beim TSV 1860 München steht kurz vor der Entscheidung. Mit der Kündigung der Darlehensverträge zieht der jordanische Investor Hasan Ismaik seine letzte Trumpfkarte. Sollte Ismaik tatsächlich aussteigen können, droht dem von Finanzsorgen geplagten Verein erneut die Insolvenz.

1860 steckt in einem Dilemma: Auf der einen Seite ein Traditionsklub, der sich von seinem Investor nicht erpressen lassen will und die Entscheidungsgewalt im sportlichen Bereich für sich reklamiert. Auf der anderen Seite ein impulsiver Geldgeber, der nach dem Motto handelt: „Wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird.“ Eine Vermittlung scheint kaum noch möglich.
 
Dass Ismaik Dankbarkeit (und Rendite) erwartet, weil er den Klub mit seinem Einstieg vor der Pleite gerettet hat, ist legitim. Er hat sich damit jedoch nicht das Recht erworben, Trainer und Sportdirektor auszusuchen – unabhängig von der Kompetenz der 1860-Verantwortlichen.
 
Die „Ehe“ zwischen Klub und Investor ist gescheitert. Eine Trennung ist daher der beste Weg – auch wenn die Löwen dann möglicherweise im Amateurbereich neu beginnen müssten.
 Der nächste Akt im Löwen-Drama folgt schon morgen: Mit Spannung wird die Delegiertenversammlung erwartet. Der neue Präsident Hep Monatzeder hatte sich klar gegen Ismaik positioniert. Ob die Stimmberechtigten seinem Kurs folgen oder lieber mit Ismaik weitermachen wollen, wird sich zeigen.