Eichstätt
Irgendwann ist die Tür zu

12.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:38 Uhr

Kulturelles Engagement: Arnold Kammler (links), Stefanie Potsch-Ringeisen und Kou Jianghui freuten sich über die vielen Besucher der letzten Vernissage bei „Durynek und Kammler“. - Foto: fmz

Eichstätt (EK) Vier Jahre lang haben sie Eichstätts Kulturszene bereichert, nun endet für Bartolomäus Durynek und Arnold Kammler eine Ära: Jetzt wurde in ihrer Galerie Durynek und Kammler zum letzten Mal eine Ausstellung eröffnet.

Im Mittelpunkt der Vernissage zur Ausstellung „China und Eichstätt“ standen Arbeiten der Künstler Li Wang und Kou Jianghui, deren Werke nach 2009 derzeit bereits zum zweiten Mal in der Eichstätter Galerie zu sehen sind. Während Wang sich der Figurenmalerei verschrieben hat, sind Jianghuis Wurzeln in der Kalligraphie und der chinesischen Landschaftsmalerei zu finden.

„Beide Künstler sind tief in der Tradition der chinesischen Tuschemalerei verhaftet. Gleichzeitig fordern sie dieselbe in ihren Werken aber auch heraus“, erklärte die Sinologin Stefanie Potsch-Ringeisen zu Beginn der Veranstaltung und Kammler betonte: „Auf den westlichen Betrachter wirken die Bilder zunächst kryptisch. Sie strahlen Ruhe aus und stehen damit im krassen Gegensatz zur chinesischen Realität.“ Eben das sei es auch, was die Werke so spannend mache, meinte der Galeriebetreiber, der aus seiner Freude über die vielen Besucher der letzten Vernissage keinen Hehl machte und offen über seine Gefühle hinsichtlich der anstehenden Schließung der Galerie sprach.

„Wehmut ist schon dabei, denn letztlich ist es vor allem der finanzielle Aspekt, der uns dazu zwingt, unsere Arbeit einzustellen“, erklärte Kammler, als sich die Ausstellungseröffnung langsam dem Ende entgegenneigte. „Leider ist es so, dass Kulturarbeit zwar mit sehr viel Respekt, aber mit nur wenig Geld entlohnt wird. Irgendwann ist dann eben einfach der Punkt erreicht, an dem man die Tür schließen muss.“

Doch noch ist es nicht so weit, denn die Tuschearbeiten der Künstler Li Wang und Kou Jianghui sind noch bis 28. Juli in der Galerie in der Eichstätter Marktgasse zu sehen. Für diesen Tag hat Kammler auch eine Finissage im Rahmen der Oberbayerischen Kulturtage als „furiosen Abschluss“ angekündigt. Er sagt: „Dann werden wir noch mal anständig feiern, denn vier Jahre Kulturarbeit in Eichstätt verdienen ein würdiges Ende.“