Ingolstadt
Irgendwann aufs Treppchen?

Neue Bestleistung und Platz vier bei der DM: MTV-Hochspringer Marko blickt auf erfolgreiche Saison zurück

11.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:31 Uhr
Julian Meier

Ingolstadt (DK) Früh übt sich, was ein Meister werden will: Bereits Friedrich Schiller erkannte das.

Manuel Marko vom MTV Ingolstadt scheint sich die Worte des berühmten deutschen Dichters zu Herzen genommen zu haben. Schon im Alter von acht Jahren bestritt der Hochspringer seinen ersten Wettkampf. Nun konnte er bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin Anfang August mit einer Höhe von 2,10 Metern den vierten Platz in seiner Disziplin erreichen. Und mit seinen 24 Jahren hat er das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.

Wie Marko überhaupt zum Hochsprung gekommen ist? "Im Alter von sieben Jahren habe ich mit Leichtathletik begonnen, weil mein Bruder das auch gemacht hat. Das war damals mein Ausgleich neben Fußball", erzählt der gebürtige Würzburger. Die ersten Wettkämpfe folgten. Stolze 1,16 Meter schaffte er bei seinem ersten Hochsprung. "Irgendwann habe ich dann mit dem Fußball aufgehört. Mit 15 Jahren habe ich mich auf den Hochsprung spezialisiert und nur noch ausschließlich dafür trainiert", berichtet er.

Seinen ersten "richtigen" Wettkampf konnte er gleich gewinnen. Bei den Unterfränkischen Meisterschaften 2009 in Veitshöchheim wurde der Hochspringer mit einer Höhe von 1,77 Metern Erster seiner Altersklasse. Kurz darauf folgte die erste Teilnahme an den Bayerischen Meisterschaften. "Da war ich schon ziemlich aufgeregt, dass es für einen landesweiten Wettkampf gereicht hat. Mittlerweile sind die Bayerischen Meisterschaften etwas, was man halt mitnimmt", sagt Marko und schmunzelt.

Vor fünf Jahren begann er eine Ausbildung bei der Polizei in Nürnberg, die Zeit zum Trainieren wurde weniger. Im September 2017 folgte dann die Versetzung nach Ingolstadt und Marko schloss sich dem MTV an. Vergangenes Jahr konnte er sich erstmals für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. In Nürnberg erreichte er mit 2,00 Metern Rang neun im Hochsprung. "Die Qualifizierung für die Deutschen Meisterschaften gab noch mal einen Motivationsschub, dass man noch mehr investiert", erklärt Marko.

Seitdem trainiert er fünf- bis sechsmal in der Woche, jeweils rund zwei Stunden pro Tag. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Dieses Jahr schrammte er nur knapp an der Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften vorbei. "Das war bisher auf jeden Fall der größte und erfolgreichste Wettkampf meiner Karriere. Überhaupt dabei gewesen zu sein, war schon eine besondere Ehre für mich", freut sich der 24-Jährige über seine hervorragende Platzierung.

Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist er "sehr zufrieden". Bei den Bayerischen Meisterschaften gewann er die Silbermedaille, zudem konnte er seine Bestleistung im Hochsprung auf 2,12 Meter verbessern. Einzig bei den Deutschen Polizeimeisterschaften war er mit seinem zweiten Platz und der Höhe von 2,06 Metern nicht zufrieden. Probleme mit den Schuhen verhinderten eine bessere Leistung. "2,10 Meter wären in der aktuellen Form drin gewesen. Ich bin sehr gefrustet", erklärte Marko nach den Titelkämpfen in Göttingen.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung bleibt Marko bodenständig. Er weiß nur zu gut, dass die Konkurrenz in seinem Umfeld groß ist. "Der vierte Platz bei den Deutschen Meisterschaften ist wahrscheinlich das Beste, was ich erreichen kann, gerade bei den Umfängen, die ich trainiere. Ich werde versuchen, nächstes Jahr eine Medaille in Angriff zu nehmen. Das wird allerdings schwierig, wenn die anderen Teilnehmer an ihre Leistungsgrenze herankommen", sagt er. Für ihn steht eine andere Sache im Vordergrund: "Ich will einfach die Wettkämpfe genießen, Spaß haben und versuchen, die eine oder andere gute Platzierung zu erreichen. "

Genau aus diesem Grund will er sich zum Saisonausklang am Zehnkampf ausprobieren. Der Leichtathletik-Wettbewerb, bei dem an zwei Tagen zehn verschiedene Disziplinen anstehen, soll für Marko als "Ausgleich" dienen. "Es geht mir darum, auch mal andere Disziplinen zu machen, damit der Spaß nicht verloren geht, wenn man immer nur eintönig Hochsprung trainiert. Das tut einem schon ganz gut, einfach mal ohne Erwartungen in einen Wettkampf zu gehen", erklärt der Polizist seine Absicht.

Wie es danach weitergeht, weiß er selbst noch nicht genau. Ob es für internationale Wettkämpfe reicht, wird sich zeigen. Sollte er aber weiter so ehrgeizig an sich arbeiten, stehen ihm alle Türen offen. Denn wer früh anfängt, kann ja schließlich ein Meister werden.

Julian Meier