Schrobenhausen
Inzwischen reicht auch eine Halle kaum mehr aus

Großes Interesse am Berufsfindungstag von Rotaryclub und Mittelschule in Schrobenhausen

10.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:24 Uhr

 

Schrobenhausen (SZ) Um die 150 verschiedenen Berufe haben sich am Samstag beim Berufsfindungstag in der Alten Schweißerei in Schrobenhausen vorgestellt. Organisiert hatte die Jobbörse der Rotaryclub gemeinsam mit der Michael-Sommer-Mittelschule.

Vom ersten Moment an „steppte der Bär“ – so kommentierte Bürgermeister Karlheinz Stephan das große Interesse. Mit knapp 50 Ausstellern war die Kapazität der Halle so ziemlich ausgeschöpft. Zwei Firmen hätten sie deshalb sogar absagen müssen, sagt Ingo Wunderlich, Mitorganisator von der Mittelschule. Das Interesse war sowohl bei den beteiligten Betrieben als auch den Besuchern groß. Dominik Weber aus Waidhofen war etwa zusammen mit seiner Mutter auf der Messe unterwegs. Der 14-jährige Realschüler hat noch keine Vorstellung davon, welche Berufsrichtung er in zwei Jahren einschlagen soll. „Entweder ins Büro oder etwas handwerkliches“, sagte er. Deshalb wollte er sich beim Berufsfindungstag bei verschiedenen Firmen informieren, ob er dort ein Praktikum machen kann. „Dann fällt mir die Entscheidung leichter“, so seine Hoffnung.

Die Berufsfachschulen Neuburg hatten an einem ihrer Stände eine Wahrnehmungsstraße aufgebaut. „Damit wir einen kurzen Einblick in den Beruf einer Kinderpflegerin geben können“, erklärten Ramona Einmüller und Jennifer Schwertfirm. Die beiden sind Studentinnen an der Schule, haben zuerst die Berufsfachschule für Kinderpflege besucht und wollen nun mit der Fachakademie für Sozialpädagogik weitermachen. Nachdem immer mehr Kindertagesstätten und Krippen gebaut würden, sei das ein gefragter Beruf, sagten die beiden. „Wir brauchen mehr Auszubildende, um den Bedarf zu decken.“

Juliana Schubert ist 13 Jahre alt und geht in die siebte Klasse. Zusammen mit ihren Eltern wollte sie auf der Jobbörse einfach mal schauen, was es für Berufe gibt. Etwas Handwerkliches oder ein Beruf, bei dem man mit Menschen zu tun hat, schwebt der Schrobenhausenerin vor. Deshalb nutzte sie auch die Möglichkeit, zum Beispiel am Stand eines Friseurgeschäftes mal ein paar Handgriffe auszuprobieren. „Das ist nicht wirklich meins“, meinte sie dann.

Zum ersten Mal war der Gewerbeverband Donaumoos beim Berufsfindungstag dabei. Er stellte verschiedene Handwerksberufe vor. Eine besondere Anziehungskraft auf die Jugendlichen besaß der Holzklotz, den die Zimmerer mitgebracht hatten. Besucher konnten hier ihr Geschick beim Einschlagen von Nägeln testen.

Die Messe biete ein breites Angebot an beruflichen Möglichkeiten für junge Leute in der Region, sagte Reinhard Brandl (CSU), Mitglied des Bundestages. Beeindruckt hat ihn, dass sich die Schüler der Ganztagsklasse der Mittelschule beim Auf- und späteren Abbau der Messestände engagiert haben. „Es ist ein Erfolgskonzept, das stimmig ist“, lobte Bürgermeister Stephan. Der Aufwand, hierher zu kommen, lohne sich. „Man kann erste Kontakte knüpfen und ausloten, wo die eigenen Interessen liegen.“

Der große Wert dieser Veranstaltung liege darin, dass Jugendliche hier mit den Ausbildungsleitern Kontakt aufnehmen könnten, sagte Landrat Roland Weigert. „Das macht die Messe so einzigartig.“ Auch der Landkreis selbst war mit einem Stand vertreten, um auf diesem Weg qualifizierte Auszubildende zu finden. Vor sechs Jahren habe der Berufsfindungstag in ganz kleinem Rahmen in der damaligen Hauptschule begonnen, erinnerte sich Christian Reiter, Präsident des Rotary-Clubs Aichach-Schrobenhausen. „Mittlerweile ist eine riesige Sache daraus geworden.“