INVG holt langsam auf

25.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:56 Uhr

Ingolstadt (rh) Es geht wieder aufwärts mit der INVG, wenn auch manchen Aufsichtsräten viel zu langsam. In seiner gestrigen Sitzung hat das Gremium einige Verbesserungen auf den Buslininien beschlossen, die zum Fahrplanwechsel im Dezember in Kraft treten werden. Nach einem Fahrgastplus von 3,7 Prozent im vergangenen Jahr wird heuer wieder mit rund drei Prozent gerechnet, wie OB Alfred Lehmann bekannt gab.

Zum ersten Mal wird im neuen Fahrplan die Linie 11 auch über die Technische Entwicklung von Audi fahren. Dass den Autobauern selber etwas an dieser TE-Buserschließung liegt, zeigen sie durch einen fünfstelligen Zuschuss, mit dem sie die Sache ins Rollen bringen. Während der Hauptverkehrszeit wird die TE im 15-Minuten-Takt angefahren.

Stichwort Hauptverkehrszeit. Schwerpunkt der diesjährigen Fahrplankorrekturen ist die Verdichtung auf mehreren wichtigen Linien am Morgen zwischen 6 und 8.30 Uhr und am Nachmittag zwischen 16 und 18.30 Uhr. Auch auf der viel befahrenen Hauptlinie 70 zwischen Mailing, dem Nordosten, dem Nordwesten und dem Klinikum wird das Angebot ausgeweitet. Die vorgesehene Taktverdichtung beschränkt sich auf den Abschnitt Klinikum bis Regensburger Straße (neuer Name 71).

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"Sie san einfach der King da herin!"

FW-Stadtrat Hans Stachel nach einem heftigen Wortwechsel im INVG-Aufsichtsrat gestern

zu Thomas Thöne (SPD)

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Für SPD und Grüne sind all diese Pläne völlig unzureichend, zumal die Mehrheit von CSU und FW auch beschlossen hat, ab Dezember die Nord-Süd-Achse an den Wochenenden für Busse und Taxis zu sperren. "Das ist kein guter Tag für den Ingolstädter Nahverkehr", lautete die Negativbilanz von Thomas Thöne (SPD), "die Erwartungshaltung der Menschen war größer." Enttäuschung auch bei Petra Kleine (Grüne). Nicht einmal "einen Meter oder eine Minute mehr Fahrzeit" habe sie mit ihren eigenen Vorschlägen erreichen können, klagte sie.

"Ich bemühe mich ernsthaft und nachhaltig", wehrte sich der OB gegen Thönes Darstellung, "die Situation des Nahverkehrs zu verbessern." Die INVG habe sehr wohl kräftig investiert, etwa in den Umbau der Bahnhöfe, in den Kauf des Betriebs KVB und neue Busse. Joachim Genosko (CSU) nannte die Taktverdichtung einen "wesentlichen Fortschritt".

Franz Hofmaier (ÖDP) bewies, dass auch die kleinen Parteien etwas bewirken können: Auf seine Initiative hin bleibt die Nachtfahrkarte jetzt doch erhalten. Sie sollte eigentlich im Zuge der Tariferhöhung abgeschafft werden.