Wolnzach
Investitionen von 100 Millionen Euro

Innerortsgestaltung, Wohngebiete, Infrastruktur: Bürgermeister Machold gibt Überblick in Sondersitzung

22.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:33 Uhr
Einen Architektenwettbewerb soll es auch für den Marienplatz geben. Hier sollen nach Plänen der Volksbank Raiffeisenbank das bestehende Bankgebäude und die alte Drogerie beziehungsweise Eisdiele durch Neubauten ersetzt werden. Nach Möglichkeit sollen hier das Händemuseum und eventuell auch die Bücherei eine neue Heimat finden; der Platz soll unterkellert werden. −Foto: WZ-Archiv

Wolnzach - Seinen Haushalt hat der Markt Wolnzach bereits verabschiedet, nach Ansicht des Wolnzacher Bürgermeisters Jens Machold (CSU) war dies allerdings heuer nicht die alleinig wichtigste Gemeinderatssitzung des Jahres.

Denn ein ganzes Paket an Planungen mit Wohnbauentwicklungen, Architektenwettbewerben, Dorf- und Innerortsentwicklungen soll demnach in nächster Zeit umgesetzt werden.

Die Tagesordnung zu dieser Sondersitzung war ebenso durchgetaktet wie das organisatorische Drumherum dieser Sitzung. Einer Sitzung, deren Abhalten aufgrund der aktuellen Coronaentwicklungen im Vorfeld durchaus Fragen aufgeworfen hatte: mit - von einigen Entschuldigungen abgesehen - einem Gemeinderat in Vollbesetzung, weit auseinander stehenden und äußerst gefragten Besucherstühlen in der Preysinghalle und einer Reihe von Fachreferenten, deren Ausführungen für alle, die nicht live dabei sein konnten, jeweils per Video aufgezeichnet wurden.

Man habe sich im Vorfeld Gedanken gemacht und entschieden, "dass wir diese Sitzung wollen", so Bürgermeister Machold einleitend. Denn gerade jetzt, in Zeiten, da auch die Rathaustüren aus Infektionsschutzgründen geschlossen bleiben, sei es wichtig, die Bevölkerung zu informieren: "Wir haben so viel, was auf den Weg gebracht ist und bearbeitet wird. " In einer aktuellen Bürgermeisterdienstbesprechung habe man die Frage thematisiert, wie viele Zuschauer ob des aktuellen Geschehens zuzulassen seien. Eine Frage, die die Marktverwaltung sehr beschäftigt habe, denn: "Die Anfrage nach Wohnen in Wolnzach ist enorm. " Aber das aktuelle Geschehen habe nur eine Minimalzahl an Gästen zu dieser Sitzung erlaubt, entsprechend schnell waren die Zuschauerplätze besetzt. Beleg dafür, was man im Rathaus regelmäßig erlebe. Es gebe Tage, an denen bis zu 25 Bauanfragen auf einmal im Bauamt aufliefen, der Grund liegt nach Ansicht des Rathauschefs auf der Hand: "Wohnen bei uns ist gefragt - und 20 Minuten von uns werden schon wieder ganz andere Preise aufgerufen. " Wohnen nicht als Privileg, das bestimme beispielsweise die Planungen zum Wohngebiet "Glandergassleiten", das nun ins Verfahren gebracht wird (WZ vom 20./21. März). Zudem laufe der Wettbewerb für das Gebiet "Wohnen an der Wolnzach" für den Bereich zwischen Hopfenstraße und Bachlauf, einen weiteren Architektenwettbewerb werde es auch für den Marienplatz geben. Anlass hier ist das Bauvorhaben der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, das bestehende Bankgebäude und das benachbarte Drogeriegebäude betreffend; geprüft werden soll hier auch eine Gebäudenutzung für das Händemuseum und die Marktbücherei. Neubau des Kindergartens am alten Bahnhof mit Erschließung über das jetzt in Eigentum des Marktes befindliche Bahnhofsgebäude, damit einhergehend die Sanierungssatzung Bahnhof, Sanierung des Postgebäudes mit Wohnnutzung, verschiedene Bebauungspläne unter Berücksichtigung des Grundsatzbeschlusses, die laufende Dorferneuerung in Eschelbach, die Dorferneuerung in Oberlauterbach, die Dorfanalyse in Geroldshausen, ein Gewerbekonzept für die Schlagenhausermühle, der Neubau des Kreisels dort - das alles nannte der Rathauschef als Beispiele für laufende Projekte, die in jüngster Zeit weit vorangebracht wurden und richtungsweisend seien. Richtungsweisend sei auch das Engagement in Sachen Energieeffizienz: "Wir haben wieder ein Energieeffizienz-Netzwerk gebildet", bereits seit Jahren arbeite der Markt hier Hand in Hand mit dem Institut für Energietechnik der Technischen Hochschule Amberg-Weiden zusammen (Bericht folgt).

Hinzu käme die beabsichtigte weitere Ausgestaltung der Wolnzach für mehr Aufenthaltsqualität am Wasser in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt, das jetzt verabschiedete Spielplatzkonzept für Wolnzach und die Ortsteile, eine - wie er es nannte - "Überarbeitung" des immer wieder kritisierten Bürgergartens, der allerdings keinesfalls ein Spielplatz werden solle, und die geplante Begrünung des Volksfestparkplatzes in der zweiten Jahreshälfte. Alles in allem, spreche man hier von einem gesamten Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro.

Zudem hat es laut Machold vor wenigen Tagen auch einen "großen Termin mit der Regierung von Oberbayern" gegeben, einen Termin, der eine gute Nachricht für Wolnzach, betreffend Bauabschnitt II der Innerortsgestaltung, brachte: Die Förderung dafür wurde von 60 auf 80 Prozent angehoben. Eine laut Machold "sehr frohe Kunde". Über die Fachvorträge werden wir in einer der nächsten Ausgaben weiter berichten.

WZ

Karin Trouboukis