Riedenburg
Investitionen fressen Rücklagen auf

Haushaltsentwurf sieht Ausgaben von sechs Millionen Euro vor – Satte Neuverschuldung steht im Raum

26.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Viel Geld muss die Stadt Riedenburg in diesem Jahr in die Hand nehmen. Im Haushaltsentwurf sind knapp sechs Millionen Euro für Investitionen eingeplant - Foto: Janda

Riedenburg (sja) Die Stadt Riedenburg soll in diesem Jahr knapp sechs Millionen Euro investieren. Das geht aus dem ersten Haushaltsentwurf hervor, mit dem sich der Ausschuss für Finanzen, Personal und Hauptverwaltung gestern beschäftigt hat. Bleibt es dabei, schrumpfen die Rücklagen massiv.

Der Sparkurs der vergangenen Jahre ist in Riedenburg definitiv vorbei. Dieser Eindruck bestätigte sich bei den gestrigen Haushaltsberatungen. „Wir haben sehr viel vor“, betonte Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) angesichts der geplanten Investitionen über fast sechs Millionen Euro. Dass diese Summe die höchste der vergangenen Jahre darstellt, ist auch dem Rathauschef bewusst. Für dieses Rekordjahr, wie Lösch es nannte, muss der Großteil des Geldes allerdings aus den städtischen Rücklagen fließen. Sollte der Stadtrat sämtliche Projekte in der vorgelegten Version beschließen, würde das Finanzpolster um fast 3,4 Millionen Euro auf einen mickrigen Rest von gut 480 000 Euro schrumpfen.

- Weil die Kommune in diesem Jahr voraussichtlich mehrere Großprojekte anstoßen wird, erstreckt sich der Investitionsmarathon auch auf die nächsten Jahre – mit gravierenden Folgen für die Finanzsituation. Für den Fall, dass der Stadtrat sämtliche Ausgaben absegnet, kündigte Marianne Gabler von der Kämmerei zwar satte Zuschüsse, aber auch eine enorme Neuverschuldung an. Momentan kalkuliert sie mit 1,7 Millionen Euro im nächsten und 1,8 Millionen Euro im übernächsten Jahr.

 

- Das Geld soll unter anderem in den Neubau des Gerätehauses in Deising fließen – der einzige strittige Posten im Ausschuss. BGR-Fraktionssprecher Axel Uttlinger kam der Ansatz von gut 900 000 Euro, davon 335 000 in diesem Jahr, viel zu hoch vor. „Bei der ersten Beratung war von 500 000 Euro die Rede“, erinnerte er sich und kritisierte diese Steigerung. Bauamtsleiter Walter Schattat geht jedoch davon aus, dass das Gebäude letztlich billiger wird. Bei der jetzigen Version sei die Eigenleistung der Feuerwehr nicht berücksichtigt.

 

- Rund eine Million Euro wollen die Verantwortlichen im Rathaus für die Ausweisung von Bauland in die Hand nehmen. Im Entwurf des Vermögenshaushalts sind Grundstückskäufe für mehrere neue Baugebiete eingeplant. Neben den Restkosten für das Areal an der Hemauer Straße mit gut 200 000 Euro sind neue Parzellen in Haidhof-Hausbreite (525 000 Euro), Deising (210 000) und Haidhof-Schachen (315 000) vorgesehen. Dazu kommen wieder 100 000 Euro für die städtische Wohnbauförderung.

 

- Der DSL-Ausbau soll in diesem Jahr eine halbe Million Euro kosten. Im nächsten Jahr sind 900 000 Euro eingeplant; etwa die gleiche Summe erwartet die Stadt an Zuschüssen.

 

- Rund 250 000 Euro stehen für die beiden Kindergärten im Haushaltsentwurf. Darunter sind 100 000 Euro Planungskosten für die Sanierung oder den Neubau von Maria Schutz – je nach Entscheidung des Stadtrats. Richtig teuer wird das Projekt in den nächsten Jahren, veranschlagt sind 2,2 Millionen Euro.

 

- Gleiches gilt für den Ausbau der Barrierefreiheit. Auf 50 000 Euro in diesem Jahr folgen voraussichtlich 440 000 Euro in 2016 und 2017.

 

- hre Straßen lässt sich die Stadt fast 800 000 Euro kosten. Neben dem allgemeinen Unterhalt (100 000 Euro) enthält diese Summe die Asphaltierung des Radwegs in den Gewerbepark Aicholding (127 000), die Sicherung der abrutschenden Straße zum Aussichtsfelsen Flügelsberg (225 000), den Ausbau der Straße zwischen dem Kreisel im Gewerbepark und der Pappenfabrik (100 000) sowie der Zufahrt zu dem Unternehmen (145 000). In den kommenden beiden Jahren soll der Bau eines Kreisverkehrs an der Bucher Kreuzung obendrein 450 000 Euro kosten. Auch dafür sind hohe Zuschüsse zu erwarten.

 

- Ein Investitionsschwerpunkt soll auch Otterzhofen werden. Für das geplante Dorfgemeinschaftshaus veranschlagt die Kämmerei heuer 105 000 und im nächsten Jahr 265 000 Euro. Der Baubeginn ist laut dem Bürgermeister aber noch offen.

 

- Die städtische Wasserversorgung schlägt diesmal mit etwa 250 000 Euro zu Buche. Der Großteil dieser Summe fließt mit etwa 187 000 Euro in die Sanierung des Hochbehälters Grub. Der Rest ist für den Umbau der Thanner Anlage und die Sanierung am Schlossfeld eingeplant.