Internet auf Reisen - Der eigene Hotspot im Gepäck

28.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Mit dem Handy unterwegs ins Internet zu gehen oder zuhause am Rechner mit Freunden zu skypen gehört für viele Menschen zur täglichen Routine. Auf Reisen kann diese Routine teuer werden.

Die meisten Smartphone-Besitzer und viele reisende Laptopsurfer haben eine Datenflatrate für das Gerät ihrer Wahl abgeschlossen. Das heißt, sie bezahlen einen monatlichen Festpreis und ab einem bestimmten Datenvolumen wird die Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt, zusätzliche Kosten fallen jedoch nicht an.

Im Ausland sind diese Flatrates nicht gültig – wer trotzdem wie in Deutschland weiter sein Gerät nutzt, und fröhlich Windgeschwindigkeiten, die Wettervorhersage oder die neuesten Nachrichten mobil abruft, verursacht hohe Internetkosten.

Vor der Reise empfiehlt es sich deshalb, die aktuellen Roaming-Preise für die Datennutzung im Zielland zu erfragen und gegebenenfalls einen speziellen Reisetarif abzuschließen. Alternativ kann man bei Smartphones auch die mobile Datennutzung per UMTS abschalten und nur noch per WLAN ins Internet gehen. Immer mehr Hotels und Cafés bieten WLAN gratis an.

Eine weitere Alternative ist der Dienst von Go Roaming. Das Unternehmen vermietet mobile Hotspots für den Urlaub. Der Hotspot ist groß wie ein Handy und erlaubt das mobile Surfen auf bis zu fünf unterschiedlichen Geräten.

Pärchen könnten so im Urlaub beispielsweise gleichzeitig mit ihren Smartphones und Laptops ins Internet gehen. Der Mietpreis für den Hotspot liegt bei sechs Euro am Tag, im Preis sind bis zu 70 MB an Surfvolumen pro Tag enthalten. Nicht verbrauchtes Volumen verfällt nicht, sondern wird auf den nächsten Tag übertragen. Und wer bis zum 11.6. bucht, erhält 20 Prozent Rabatt auf die Mietgebühr.

Das Angebot gilt derzeit in 35 Ländern: Albanien, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowenien, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Zypern, Australien, Neuseeland und Japan.

Wer den Dienst nutzen will, muss das Gerät einige Tage vor Reisebeginn online bestellen. Es wird ein bis zwei Tage vor Reisebeginn per Post zugestellt. Die Versandgebühren liegen bei sechs Euro. Bezahlt wird auf Rechnung nach dem Urlaub.

Für eine Woche Urlaub mit Hotspot fallen also insgesamt 48 Euro an. Ob sich das Angebot lohnt, hängt vom eigenen Anbieter, dem Reiseziel und dem eigenen Surfverhalten ab.

Alternativen vom Mobilfunkanbieter

E-Plus bietet ab 1. Juni die Roaming-Option EU-Reisepaket an. Für zehn Euro können Kunden dann innerhalb von 30 Tagen bis zu 100 MB im EU-Ausland versurfen. Der Vorteil: Kunden können einfach ihr Smartphone weiter nutzen, ohne ein extra Gerät mitzuschleppen.

Base-Kunden, die mit ihrem Smartphone nach Australien reisen, zahlen dagegen für ein einziges Megabyte 4,99 Euro. Würden sie also die 70 Megabyte versurfen, die von Go Roaming angeboten werden, würden sie rund 350 Euro für dieselbe Leistung bezahlen, die es mit dem mobilen Hotspot für sechs Euro gibt.

Wer wissen will, wie viel er mit seinem Handy oder Laptop pro Woche versurft, sollte am besten ein Programm installierten, das die Datenübertragung misst, oder beim eigenen Anbieter nachfragen. So lässt sich am besten abschätzen, ob sich der Roaming-Hotspot lohnt oder man einfach einen speziellen Reisetarif buchen sollte.