Ingolstadt
Intergalaktische Abenteuer

Theater spielen in den Osterferien: Der Kinderclub zeigt "Mission Zukunft"

16.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:40 Uhr
Auf Müll-Mission: Der Kinderclub hat sich ein Theaterstück über Nachhaltigkeit ausgedacht. −Foto: Wüstling

Ingolstadt (DK) "Ingolstädter auf die Bretter!" Unter diesem Motto präsentierte die Theatervermittlung des Stadttheaters Ingolstadt zu Beginn der Spielzeit ihr Angebot.

Zahlreiche Spielclubs treffen sich wöchentlich, andere arbeiten geballt in den Ferien an einem Projekt. Der Kinderclub (7-10 Jahre) ist nun in den Osterferien zugange. Der Run auf die Plätze war allerdings so groß, dass sich die Theatervermittlung entschloss, zwei Gruppen anzubieten. Und damit konnte sie noch nicht mal alle Wünsche berücksichtigen. "32 Kinder auf der Bühne - das ist schon eine Herausforderung", sagt Theaterpädagogin Bernadette Wildegger. Sie selbst betreut mit FSJlerin Lea Burger die 7- bis 9-Jährigen, ihre Kollegin Katharina Wüstling die 10- und 11-Jährigen. Am Schluss werden allerdings alle gemeinsam auf der Bühne stehen. Präsentation des Kinderspielclubs ist am Gründonnerstag um 15 Uhr in der Fronte.

Denn dorthin musste der Spielclub aus Platzgründen ausweichen. Und dort finden auch die täglichen Proben während der Ferien statt, wo die Teilnehmer erste Bühnenerfahrungen sammeln können. Als Thema für das Stück, das die Kinder selbst erarbeiten, haben sich die Theatermacher für Umwelt und Nachhaltigkeit entschieden. "Damit können alle Kinder etwas anfangen. Ob sie nun von den ,Fridays for Future'-Demos etwas gehört haben oder durch konkrete Schulprojekte - alle sind irgendwann schon mal mit diesen Themen in Berührung gekommen und wussten zum Teil erstaunlich viel darüber", sagt Bernadette Wildegger.

In dem Theaterstück wird es nun um ein großes Müllwesen auf der Erde gehen, das von den Menschen großzügig gefüttert wird - bis es irgendwann kurz vor dem Platzen ist. Was tun? Die Menschen überlegen sich zwei Strategien: Ein Teil der Wissenschaftler versucht das Müllproblem auf der Erde zu lösen, ein anderer Teil macht sich auf in den Weltall, um zu erforschen, wie andere Planeten mit ihrem Abfall umgehen und sich dort vielleicht Know-how zu holen.

"Die Kinder haben überlegt, welche Planeten es geben könnte, wie die Bewohner dort leben und welche Rohstoffe gebraucht werden. Beispielsweise haben wir uns einen Flummi-Gummi-Planeten ausgedacht, der alte Kaugummis wiederverwerten kann", erzählt die Theaterpädagogin. "Wir lassen den Kindern viele Freiheiten, damit sie eigene Ideen einbringen können. " Den Müll bringen die Kinder selbst von zu Hause mit. "Zum einen, weil wir ihn als Requisiten für das Stück benötigen, zum anderen aber auch, damit den Kindern bewusst wird, wie viel Müll man eigentlich so produziert", sagt Bernadette Wildegger.

Morgens und nachmittags gibt es für alle gemeinsame Spiele, Warm-ups und Stimm-übungen. Sonst arbeiten die beiden Gruppen getrennt. Gerade wird die Besatzung auf dem Raumschiff zusammengestellt, werden Texte und Szenen ersonnen und Filmsequenzen gedreht (etwa Logbuch-Einträge). Und natürlich überlegen sich die kleinen Schauspieler, wie es auf intergalaktischen Systemen aussehen könnte. "Diese Wesen werden unterschiedlich gehen und sprechen. Das sind alles so Sachen, die wir mit den Kindern ausprobieren. Wenn der Untergrund weich ist oder steinig, bewegen sich die Bewohner oder ihre Besucher entsprechend", sagt Bernadette Wildegger.

Welche Abenteuer die Besatzung des Raumschiffs erleben wird, welche Recycling-Techniken auf anderen Planeten unseres Sonnensystems wirksam sind und ob man damit das terrestrische Müllproblem in den Griff kriegt, erfährt man morgen, Donnerstag, in der Fronte. Dann zeigt der Kinderspielclub sein Stück "Mission Zukunft". Der Eintritt ist frei.

Anja Witzke