Töging
Interessantes aus Kenia

Comboni-Missionar Hubert Grabmann erzählt von seiner Arbeit

11.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:31 Uhr
Einen interessanten Vortrag hat Comboni-Missionar Hubert Grabmann über seine Arbeit in Kenia gehalten. −Foto: Leidl

Töging (kda) Viel Interessantes über Kenia haben die Töginger bei einem Vortrag von Comboni-Missionar Hubert Grabmann im Töginger Schloss erfahren.

Er ist der Cousin von Marianne Lindl, welche die Verbindung zu ihm hergestellt hatte. Pater Grabmann ist in Holnstein geboren. Er besuchte zuerst das Gymnasium in Eichstätt und wechselte dann zu den Comboni-Missionaren nach Neumarkt. Nach der Priesterweihe blieb er ihnen treu.

Seit zwölf Jahren arbeitet er in Ostafrika als Missionar. Eine Pfarrei umfasst bis zu 60 Dörfer, erzählte er. Deshalb könne nur alle zwei Monate ein Gottesdienst pro Dorf gefeiert werden. Unwegsame Straßen würden es schwer machen, die Leute zu besuchen. Riesengroß sei der Unterschied zwischen Arm und Reich. Viele Familien könnten sich den Schulbesuch nicht leisten. Besser Betuchte, erfuhren die Töginger, sowie Großgrundbesitzer hätten bis zu sieben Frauen. Die hätten allerdings nichts zu melden. „Sie werden zum Teil schon mit zwölf Jahren verheiratet oder versprochen“, so der Referent. Ein großes Übel sei die Beschneidung der Frauen. Sie sei zwar in Kenia offiziell verboten, aber nur wenige würden sich daran halten.

Auch spiele der Glaube an Geister, Dämonen und fremde Götter eine große Rolle. Die Kirchen würden sich schwer tun, hier etwas zu ändern. Etwa 20 Prozent der Menschen gehören laut Grabmann der katholischen Kirche an. Auch der Islam sei in manchen Gebieten weit verbreitet.

Kenia könne man nicht im herkömmlichen Sinn als Missionsland bezeichnen, betonte der Missionar. Viele gute Strukturen seien vorhanden. Sie sollten nur besser genützt werden. Hinzu kommen würden die Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen und Religionen. Das riesige Land habe viele Rohstoffe. Das hätten schon im Jahr 1885 die Briten gewusst, in deren Hand sich die Kolonie lange Zeit befand.

Parallel zu all den genannten Problemen sei Kenia ein beliebtes Reiseland, das bei Erholungssuchenden mit weißen Stränden und vielen Nationalparks punkten könne.