Gerolsbach (SZ) Der Verein Herzenstiere Europa hatte zum ersten Mal zu einem Sommerfest eingeladen.
Und die erstmalige Planung einer solchen Veranstaltung ist wahrlich nicht einfach: "Wir wussten nicht, ob 5, 50 oder 200 Gäste kommen werden", sagte Vorsitzender Oliver Dyka.
Schon im Vorfeld wurde alles bis ins Details organisiert. Für die Tombola wurden mehr als 500 Preise herbeigeschafft. Sowohl Futtermittelhersteller und örtliche Geschäfte als auch eine große Zoohandlungskette sponserten tolle Geschenke. Dazu zeigten die Mitglieder des Vereins ihr Bastelgeschick und fertigten viele Spielzeuge für Hund und Katze. Besonders Sabine Dyka-Traub opferte unzählige Abende, um eine breite Angebotspalette zum Thema Hund-Katze-Mensch für das Fest anbieten zu können.
Als Veranstaltungsort nutzten die Gastgeber den Platz rund ums eigene Wohnhaus. Die Tombola nahm den gesamten Vorgarten ein, der Flohmarkt den hinteren Garten. Vor der Garage fand der Biergarten Platz, in dem es von 10 Uhr morgens bis 20 Uhr abends durchgehend Speisen und Getränke gab - angefangen mit Weißwürsten über Kaffee und Kuchen bis hin zu Steaks und Grillwürsten. Die Straße wurde als Spielfläche für die Kleinsten genutzt und mit Straßenkreide verziert. Sozusagen als Schutzschild für die spielenden Kinder brachte ein Gast seinen Straßenkreuzer im Form eines US-Polizeiautos mit. Der Beginn entwickelte sich noch etwas zäh und es war zu befürchten, dass die sommerliche Hitze die Leute fernhalten könnte. Aber ab Nachmittag fanden sich dann doch regelmäßig interessierte Tierfreunde ein und am Abend war der Biergarten fast komplett gefüllt.
"Sabine und ich haben viele interessanten Gespräche geführt und konnten unsere Arbeit im Verein präsentieren. So konnten die Gäste erfahren, dass wir nicht die Viehställe der Umgebung begutachten, um dort nach dem Rechten zu sehen, sondern unser Hauptaugenmerk auf der Vermittlung von Tieren hauptsächlich aus Osteuropa liegt", erklärte Oliver Dyka. Gleichwohl kümmern sich die Tierfreunde auch um regionale Interessen und verhindern zum Beispiel das rücksichtslose Abholzen von Hecken, in denen derzeit zahlreiche Vögel ihre Jungtiere aufziehen.
Am Ende zeigte sich das Ehepaar Dyka zufrieden mit der Veranstaltung: "Wir haben viele nette Leute aus dem Ort und der Nachbarschaft kennengelernt. Allerdings waren wir schon etwas enttäuscht, dass kein Vertreter eines anderen Vereins vorbeigeschaut hat. Noch mehr waren wir verwundert, dass von offizieller Seite niemand Interesse an der Veranstaltung eines Gerolsbacher Vereins zeigte. Soweit ich weiß", äußerte der Vorsitzende Oliver Dyka abschließend, "ist bislang bei jedem anderen Fest eines Gemeindevereins jemand aus dem Rathaus erschienen. "
Detlef Fuhrmann
