Schrobenhausen
Interessante Führung

12.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:20 Uhr

Schrobenhausen (oh) Eine interessante Stunde erlebten die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste des Katholischen Frauenbundes Schrobenhausen in der Frauenkirche. Hans Hammer, der kurzfristig die Vertretung für Stadtpfarrer Josef Beyrer übernommen hatte, führte die Interessierten sachkundig in die Geschichte des Gotteshauses ein.

Beginnend beim Bau im Jahre 1409, der nur durch die Stiftung des Bürgers Ulrich Peisser möglich war, bis hin zur letzten Orgelrenovierung im vergangenen Jahr reichten die Ausführungen. Die Zuhörer erfuhren, dass aus den Erträgen der Stiftung ein eigener Kaplan bezahlt werden konnte und dass im Jahre 1442 ein Bürgerspital für Bedürftige angegliedert wurde, das sich im Bereich der heutigen Maria-Ward-Schule befand. Die Kirche zur lieben Frau wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und bekam im Jahre 1538 als erste Kirche eine Uhr, die am Turm angebracht wurde. Dass es damals einen politischen Hintergrund für diese Anschaffung gab, schmälerte nicht die Freude der Bürger, die nun gut sichtbar die Uhrzeit ablesen konnten.

Ein Schmunzeln entlockte Hammer den Zuhörern, als er erzählte, dass in dieser Kirche der Altar nicht wie üblich im Osten steht. Da bis zum Tode des letzten Türmers im Jahre 1886 sich dessen Wohnung im östlichen Turm befand, wurde der Altar im Westen eingebaut. Viele Zuhörer konnten sich auch noch daran erinnern, dass im Jahre 1979 von Siegmund Boniberger die große Glocke gestiftet wurde, die heute noch im Volksmund die Boniberger-Glocke genannt wird.

Nach der Führung konnte noch die Monstranz des Künstlers Gottfried Schwarz besichtigt werden. Diese wunderschöne Arbeit zeigt eine moderne Darstellung der Mutter Maria mit dem Jesuskind. Nach der informativen Führung waren sich alle Teilnehmer einig, dass sie sich beim nächsten Besuch dieser Kirche an viele Einzelheiten erinnern und die Bilder mit ganz anderen Augen sehen werden.