Integration nebenbei

Deutsch-arabisches Frauenfrühstück verbindet

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Gebäck, Obstsalat und Brote: Beim deutsch-arabischen Frauenfrühstück tischten Syrerinnen, Türkinnen und Frauen aus anderen Nationen Gerichte aus ihrer Heimat auf. - Foto: Lodermeyer

Pfaffenhofen (clm) Wie genau die Speisen heißen, das wissen nur wenige der Besucherinnen: Für das deutsch-arabische Frauenfrühstück haben gestern Syrerinnen, Türkinnen und Frauen aus anderen Nationen das Essen zubereitet. „Wir möchten deutsche Frauen kennen lernen“, sagt Eiman Aprahem. „Und wir möchten auch etwas von unserer Kultur zeigen“, fügt Hivin Kahled hinzu. Denn eines ist für die Frauen klar: „Die Syrer sind ein offenes Volk“, sagt Fatima Shehab. Rund drei Dutzend Frauen sitzen im Pfarrsaal der katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist. Studentinnen, junge Mütter mit ihren Kindern und auch Senioren, deutsche Frauen genauso wie Angehörige anderer Kulturen.

Bärbel Ruckhäberle aus Hettenshausen ist wegen ihres Mieters hier. „Er wohnt seit September bei mir“, erzählt sie. Mit Frau und Kindern ist der Mann vor dem Krieg im Nahen Osten geflohen: „Er ist eigentlich Palästinenser, aber den Staat hat Deutschland nicht anerkannt. Daher steht in seinem Pass jetzt keine Staatszugehörigkeit.“ Die Hettenshausenerin möchte der Familie helfen, sich in der Region und in Pfaffenhofen zu integrieren, daher war dieses Frauenfrühstück für sie eine gute Anlaufstelle. Während Ruckhäberle zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung war, ist Inge Stöcker schon häufiger dabei gewesen. „Wir lieben das Frauenfrühstück“, sagt sie. Meist war sie in Wolnzach oder bei der evangelischen Kirche. „Bestimmt schon seit drei, vier Jahren“, sagt sie. Denn die Abwechslung und die Vorträge seien für sie sehr interessant.

Beim gestrigen Vortrag stand passenderweise die „Pegida“-Bewegung im Fokus. „Das steht für ,Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes’“, erklärt Sabine Rieger, Leiterin des Arbeitskreises Asyl in Pfaffenhofen. „Das ist letztlich auch der pathetische Leitsatz der Gruppe.“ In Pfaffenhofen gebe es solche Demonstrationen noch nicht, am aktivsten sei die Gruppe in Dresden.

Mit der gestrigen Veranstaltung ist Wafaa Abou Baker zufrieden, die Organisatorin blickt schon wieder in die Zukunft. „Wir machen so ein Frühstück alle zwei, drei Monate“, sagt sie. Bis zum nächsten Termin dauert es daher nicht lange.