Schrobenhausen
Integration in den Arbeitsmarkt fördern

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 33 Prozent gesunken

24.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:21 Uhr

Schrobenhausen (oh) Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist in der Region deutlich zurückgegangen.

Um die Zahl auch weiterhin zu senken, erfordert die Intensivierung von Prävention, Qualifizierung sowie sozialer Teilhabe der Betroffenen.

Im Schnitt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit des Stadtgebiets Ingolstadt mit den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen im vergangenen Jahr 6022 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon waren 1026 Personen - damit 17 Prozent - von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Im Zeitraum von 2014 bis 2017 ist ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der gesamten Region um 19,4 Prozent gesunken. Im Stadtgebiet Ingolstadt um 10, 4 Prozent, im Landkreis Eichstätt um 7,8 Prozent, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen um 33 Prozent und im Landkreis Paffenhofen sogar um 35,4 Prozent.

Manfred Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ingolstädter Arbeitsagentur zeigt sich erfreut: "Dass sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen seit Ende 2014 in unserer Region positiv entwickelt hat, zeigt, dass der präventive Ansatz wirkt. Wir organisieren Unterstützung über den eigentlichen Bewerbungsprozess hinaus, damit Langzeitarbeitslosigkeit erst gar nicht entstehen kann. " Doch es sei absehbar, dass ein weiterer Abbau noch intensivere Bemühungen erfordere. Denn innerhalb der Gruppe der Langzeitarbeitslosen seien die Anteile derer, die es besonders schwer haben, gewachsen, sagt der Vorsitzende.

Die konjunkturelle Lage in Deutschland ist weiterhin günstig, die Arbeitskräftenachfrage ist hoch. Doch passen die Profile der Arbeitsloser oft nicht zu den Anforderungen der Unternehmen: fehlende Berufsabschlüsse, geringe Berufserfahrung, gesundheitliche Einschränkungen, Alter, Sprachdefizite und auch persönliche Probleme wie Überschuldung oder Suchtverhalten sind das Problem.

"Wir verfolgen diverse Ansätze, um diese Ursachen zu bekämpfen. Als vorrangig und entscheidend sehe ich die Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit. Integration in den Arbeitsmarkt zu setzen ist ein Handlungsschwerpunkt", erklärt Jäger. Ansatzmöglichkeiten seien beispielsweise höhere Investitionen in Weiterbildungsmöglichkeiten und geförderte sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, die jedoch nicht zu Lasten von Vermeidung, Qualifizierung und anderen Förderinstrumenten gehen dürfe, sagt Jäger. Er sei der Auffassung, dass alle Maßnahmen und Initiativen gegen Langzeitarbeitslosigkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sind, die gemeinsame Anstrengungen aller Partner am Arbeitsmarkt erfordern.

"Langzeitarbeitslose sollten auf jeden Fall als potentielle Arbeitskräfte in Betracht gezogen werden. Arbeit ist mehr als Geldverdienen, sie ist eine Eintrittskarte für gesellschaftliche Teilhabe. Arbeitgeber sollten ihre Bedenken überwinden. Wer eine neue Chance bekommt, ist ganz oft besonders motiviert und engagiert", ist der Agenturchef überzeugt. Vielfältige Fördermöglichkeiten und Coachingangebote können helfen, Anlaufschwierigkeiten abzufedern und die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.