Ingolstadt
Integration an der TH Ingolstadt

An der Technischen Hochschule Ingolstadt hat jeder achte Student einen Migrationshintergrund

16.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:40 Uhr

Ingolstadt (DK) Das Thema Flüchtlinge beschäftigt auch die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) intensiv. „Es geht darum, Flüchtlinge mit akademischer Vorbildung einzubinden“, sagt deren Präsident Walter Schober. Derzeit gebe es zwar noch keinen Asylbewerber an der Hochschule.

Das könne aber jederzeit möglich sein.

Die THI hat nun zum Wintersemester den (ehrenamtlichen) Posten eines Integrationsbeauftragten geschaffen, der sich um Flüchtlinge kümmern soll – wie auch um die Integration der vielen Studenten mit ausländischen Wurzeln, deren Anteil kontinuierlich steigt. „Jeder achte Student an der THI hat einen Migrationshintergrund, das sind zwölf Prozent“, sagt Schober. Für den englischsprachigen Studiengang International Automotive Engineering kämen die Bewerber sogar zu über 90 Prozent aus dem Ausland. Für sie arbeite die Hochschule an einer Willkommenskultur, so Schober.

Dazu komme jetzt noch der Integrationsbeauftragte Markus Bregulla, der sich den Anliegen der Flüchtlinge und anderer ausländischer Studenten widmen soll. Bregulla, Professor am Lehrstuhl für Automatisierungstechnik, will sich zunächst einen Überblick verschaffen, welche Angebote für ausländische Studierende es bereits gibt. „Bis jetzt sind das alles Insellösungen“, sagt er. Für das Wintersemester hat er außerdem ein Projekt organisiert, in dem Studierende die Flüchtlinge bei der Arbeitssuche begleiten. In Workshops und als Mentoren helfen sie den Asylbewerbern, Bewerbungen zu schreiben und Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Rechtliches und kulturelles Hintergrundwissen bekommen die Studierenden in Informationsveranstaltungen von der Stadt – am Ende des Semesters erhalten sie Leistungspunkte für ihr Engagement.

Das Projekt sei nur ein erster Schritt, betont er. „Langfristig ist das Ziel, den Zugang für Flüchtlinge zum Studium zu klären.“ Das Problem sei aber, dass die meisten Asylbewerber keine Zeugnisse vorlegen könnten. Wie die Qualifikationen trotzdem anerkannt werden können, lasse sich aber nur bayern- oder bundesweit regeln.