Ingolstadt
Ins Rathaus nur mit Mundschutz

Maskengebot bei vereinbarten Terminen gilt ab Dienstag

10.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr
Eine zentrale Sammeltonne für gespendete selbst genähte Masken steht auf dem Rathausplatz. −Foto: Michel /Stadt Ingolstadt

Ingolstadt - Bereits vergangene Woche hat Oberbürgermeister Christian Lösel die Ingolstädterinnen und Ingolstädter dazu aufgerufen, ihre eigenen Schutzmasken zu nähen und auch zu tragen.

Vertreter der Ärzteschaft haben sich dem Aufruf des Oberbürgermeisters zum Tragen von Mundschutzmasken ausdrücklich angeschlossen, und auch die Stadtverwaltung geht im Kampf gegen das Coronavirus "den nächsten Schritt voran", betont Christian Siebendritt, Leiter der internen Pandemiegruppe im Rathaus. Auch wenn seit Mitte März in den Rathäusern nur eingeschränkter Publikumsverkehr herrsche und, wo möglich, auf Qnline-Angebote zurückgegriffen werde, können für unaufschiebbare Angelegenheiten Termine vereinbart werden. Um bei diesen Kontakten das Risiko sowohl für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Bürgerinnen und Bürger zu minimieren, soll "ab Dienstag, 14. April, das Gebot zum Tragen von Schutzmasken bei Terminvorsprachen in den Rathäusern der Stadt beachtet werden", verkündet Siebendritt. Dies betrifft alle Verwaltungsgebäude mit Publikumsverkehr. Ziel sei es, die Sicherheit im öffentlichen Leben zu erhöhen.

Das Tragen von einfachem Mund-Nasen-Schutz diene vor allem dem Schutz des Gegenübers, erklärt Christian Siebendritt. So könne die Verteilung von Tröpfchen in der Umgebung und auf Kontaktpersonen verringert werden. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt das vorsorgliche Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit, dadurch könne das Risiko verringert werden, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken.

Weil der Mangel an Masken trotz vieler Initiativen weiterhin bestehe, seien auch Tücher oder Schals möglich, die Nase und Mund bedecken, heißt es seitens der Stadt. An alle Bürgerinnen und Bürger richtet das Rathaus die eindringliche Bitte, sich selbst und wenn möglich auch anderen eine Schutzmaske zu nähen. Eine Anleitung dafür gibt es im Netz auf www. ingolstadt. de/mundschutz. Sollten die Bürgerinnen und Bürger zu den vereinbarten Terminen keine Schutzmaske dabei haben, haben die Ämter ein begrenztes Kontingent an Masken, das zu diesem Anlass ausgegeben werden kann. "Sollte dieses Kontingent aufgebraucht sein, ist unter Umständen ein neuer Termin zu vereinbaren", stellt die Stadt klar. Sie weist außerdem darauf hin, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das RKI zu bedenken geben, dass das Tragen einer Maske ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen könnte, sodass etwa eine gute Händehygiene vernachlässigt wird. "Die richtige und gründliche Handhygiene und Abstandhalten sind nach wie vor das A und O, um sich und andere effektiv zu schützen. "

Selbst hergestellte Masken können seit einigen Tagen direkt beim Eingang zum Neuen Rathaus in die dafür von den Kommunalbetrieben bereitgestellte Sammeltonne eingeworfen werden. "Diese gespendeten Masken werden zentral geprüft und dorthin verteilt, wo keine medizinischen FFP-Masken notwendig sind", teilt die Stadt mit. "Beispielsweise gehen sie an Pflegepersonal und Hilfskräfte in Kliniken, Altenheimen und Hilfsorganisationen. " Die selbst hergestellten Masken können durch den Stoff zumindest einen Teil des Speichels, der automatisch beim Sprechen fein in der Luft verteilt wird, abgefangen. "Zum anderen stellt man fest, dass sich Menschen die eine Maske tragen, weniger häufig ins Gesicht fassen", schreibt die Stadt. Ein Mund-Nasen-Schutz sei aber auch vor dem Hintergrund sinnvoll, dass nicht jeder Erkrankte weiß, dass er mit dem Corona-Virus infiziert ist. Doch auch wer selbst keine Symptome hat, kann den Erreger an andere weitergeben. "Das Tragen eines Mundschutzes unterstützt, aber es ersetzt nicht die Hygieneregeln. "