Zu
Innere Altstadt abends nur für Anwohner freigeben

15.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:48 Uhr

Zu „Ziellos durch die Nacht“ (DK vom 27. August), worin es um den Flanierverkehr in der Innenstadt geht:

Auch wir wohnen in der angesprochenen „Einflugschneise“, und auch wir können täglich beobachten, hören und von Zeit zu Zeit auch spüren, dass sich die Gassen der Altstadt bei Hobbyrennfahrern und HiFi-Spezialisten äußerster Beliebtheit erfreuen. Und ja, das trägt grundsätzlich nicht zur Standortattraktivität der Altstadt als Wohn- und Lebensraum bei. Man muss auch Alfred Grob recht geben, dass eine lebendige Innenstadt und deren Attraktivität im Zweifel wichtiger sind als einzelne Klientelinteressen. Die Herrschaften, die hier allabendlich offensichtlich Passanten und Restaurantgäste beeindrucken wollen, indem sie ihre Motoren aufheulen und Reifen durchdrehen lassen, sind mit Sicherheit kein Attraktivitätsgewinn oder ein Faktor für die Lebendigkeit einer Altstadt. Hier dürften sich die Stadtoberen eher Gedanken um eine liberalere Reglementierung von Veranstaltungen, wie dem Bürger- und Donaufest oder dem Taktraumfestival machen, bei denen die Vermeidung von Lärmbelästigung häufig einen höheren Stellenwert zu haben scheint als die Lebendigkeit der Stadt und deren Bürger.

Eine Anregung zur möglichen Lösung würde ich an dieser Stelle aber auch gerne noch loswerden. Zumindest im Südwesten der inneren Altstadt sind mir keine Parkplätze (Die Parkhäuser mal außen vor) bekannt, die nach 18 Uhr nicht für Anwohner reserviert sind. Demnach gibt es, wie der Name des Artikels schon andeutet (Ziellos durch die Nacht), an sich auch keinen nachvollziehbaren Grund, weswegen allabendlich hunderte von Fahrzeugen hier ihre Runden drehen sollten (außer natürlich um die Passanten zu „bespaßen“).

Es wäre also schon naheliegend, die innere Altstadt, gekennzeichnete Zufahren zu den Parkhäusern ausgenommen, ab einer gewissen Uhrzeit (etwa 20 Uhr) nur für Taxis und Anwohner freizugeben. Und dass Bereiche ohne Straßenverkehr durchaus zur Lebendigkeit einer Stadt beitragen können, sieht man nicht nur in weiten Teilen benachbarter Innenstädte wie Regensburg, sondern auch auch bei uns wie in der Dollstraße.

Tobias Schleicher, Ingolstadt