Rummelsberg
Inklusion in Zukunft

Rummelsberger nehmen an Kooperationsprojekt der beiden größten kirchlichen Erziehungsverbände teil

08.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:23 Uhr
Die Rummelsberger Diakonie - im Bild das Diakoninnenhaus - verspricht sich einiges von dem Inklusionsprojekt. −Foto: Rummelsberger

Rummelsberg - Noch vor Pfingsten soll das überarbeitete Kinder- und Jugendstärkungsgesetz SGB VIII verabschiedet werden, das unter anderem die Hilfen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen verbessern soll.

Die Erziehungsverbände der beiden großen Kirche in Deutschland, Evangelischem Erziehungsverband (EREV) und Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (BVkE), wollen aber schon jetzt mit der Inklusion beginnen und haben ein gleichnamiges Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. "Inklusion Jetzt! " wird mit 800000 Euro von der Stiftung Aktion Mensch gefördert.

"Als Träger von Angeboten für Kinder, junge Erwachsene und Familien im Bereich der Jugendhilfe und der Hilfen für Menschen mit Behinderung haben wir natürlich eine große Motivation an dem Projekt mitzuwirken", sind sich Diakon Thomas Grämmer, Fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen (RDJ) und Diakon Volker Deeg, Fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung (RDB) einig. Mit mehr als 60 weiteren Einrichtungen bewarben sie sich deshalb für die Teilnahme an dem auf vier Jahre ausgelegten Projekt. An 20 Modellstandorten sollen im Rahmen des Projekts Konzepte zur inklusiven Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam mit der Behindertenhilfe entwickelt werden, um so bereits im Vorfeld der gesetzlichen Regelung pädagogische Grundlagen zur Inklusion zu schaffen.

Die Freude darüber, als Teilnehmer ausgewählt worden zu sein, ist groß. "Bereits seit 2012 werden RDJ und RDB von einer Geschäftsführung verantwortet. Ziel seit diesem Zeitpunkt ist die Verzahnung der Handlungsfelder zur gemeinsamen Entwicklung inklusiver Angebote, die vom jeweiligen Bedarf des Menschen ausgehen", so Grämmer. Es bestehen auch bereits Erfahrungen im Bereich inklusiver Hilfen, so betreibt die Rummelsberger Diakonie, zu der auch der Hilpoltsteiner Auhof gehört, Wohnangebote unterschiedlicher Intensität für "Grenzgänger" von Jugend- und Behindertenhilfe, integrative Kindertageseinrichtungen und beschäftigt sich auch in diesem Kontext mit inklusiven Angeboten. Die ambulante Arbeit erfolgt zunehmend in gemeinsamen Büros der Jugend- und Behindertenhilfe. Hierbei wurden auch bereits Fälle zusammen begleitet. "Wir freuen uns sehr, die Erfahrungen in der übergreifenden Arbeit im Projekt einbringen zu können und von den Erfahrungen anderer Träger und Einrichtungen neues zu lernen", so Deeg.

Anfang Juni ist ein erstes Treffen aller Projektteilnehmer geplant, bei dem sich die ausgewählten Einrichtungen mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen zu Tandems zusammenfinden. Diese werden sich in den kommenden vier Jahren in Workshops mit zentralen Fragen einer inklusiven Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe beschäftigen. Die Ergebnisse werden jährlich in Fachtagungen präsentiert und einem breiten Fachpublikum zur Verfügung gestellt. Auch in einfacher Sprache. Aus den evaluierten Ergebnissen soll ein Leitfaden entwickelt werden, der eine wichtige Grundlage bei der Umsetzung künftiger inklusiver Konzepte für Einrichtungen sein wird.

"Wir freuen uns, an diesem Projekt teilnehmen zu dürfen und Inklusion jetzt zu ermöglichen", sagt Grämmer "Die Teilnahme bietet uns zudem einen sehr guten Rahmen, um unsere inklusiven Angebote in allen Bereichen weiterentwickeln", ergänzt Deeg.

HK