Ingolstadt
Ingolstadt wird zum 5G-Testfeld

Stadt, Audi und Telekom kooperieren für Aufbau des Mobilfunkstandards ab 2020

02.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:49 Uhr |
Unterzeichneten die Absichtserklärung: Martin Knauer (Leiter Mobilfunkvertrieb für Geschäftskunden der Telekom), Peter Steiner (Geschäftsführer der Audi Electronic Venture GmbH) und OB Christian Lösel (von links). Rechts der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl. − Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Als eine der ersten Städte in Deutschland soll in Ingolstadt der superschnelle 5G-Mobilfunkstandard aufgebaut werden. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten die Vertreter der Stadt Ingolstadt, der Deutschen Telekom und von Audi am Mittwoch im Alten Rathaus.

Ab 2020 will der Mobilfunkkonzern seine bisher 85 LTE-Masten im Stadtgebiet Schritt für Schritt für die neue Technologie ertüchtigen und eventuell auch neue Mobilfunkmasten errichten. Zunächst konzentriert sich die Telekom in Absprache mit den Partnern auf den Bereich um das frühere Bayernoil-Gelände im Südosten, auf dem Audi den IN-Campus für Zukunftstechnologien aufbaut, sowie das Straßennetz zwischen Hauptbahnhof und dem östlichen Teil der Ringstraße. Beide kommen als Verkehrstestfelder für Mobilität infrage. Die Vernetzung von Ampelanlagen und natürlich auch das automatisierte Fahren gehören dazu.


"Einen Quantensprung", nannte Martin Knauer von der Telekom die Geschwindigkeit und auch die Möglichkeiten der Vernetzung von nahezu allen Dingen, die nun in Echtzeit (also ohne signifikante Ladenzeiten) ablaufen könnten. Normale Mobilfunkkunden der Telekom können in Ingolstadt mit dem Aufbau des Netzes in den jeweiligen Funkzellen auch sofort auf den 5G-Standard umsteigen, sofern sie eine entsprechendes Smartphone besitzen.

"Wir machen es nicht, weil wir technologieverliebt sind", sagte Oberbürgermeister Christian Lösel. Der Technologiewandel müsse den Menschen dienen und Probleme lösen. Im kommenden Jahr soll es eine Bürgerbeteiligung beziehungsweise eine Informationsveranstaltung zu 5G in Ingolstadt geben. "Das war allen Partnern wichtig - und auch dem Stadtrat." Dieser habe sich mit großer Mehrheit für das 5G-Testfeld ausgesprochen, betonte Lösel.

Weltweit werden allerdings von Aktivisten auch Stimmen laut, die vor den ihrer Meinung nach noch nicht ausreichend erforschten Auswirkungen des superschnellen Netzes auf den Menschen warnen. "Das Wohl der Bürger steht im Vordergrund", sagte Lösel. "Aber alle Städte stellen um. Es ist die Frage, ob wir zu den Ersten zählen oder zu den Letzten gehören."

Christian Rehberger

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