Ingolstadt
Ingolstadt, wir haben ein Problem

15.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:21 Uhr

"Ja soll ich jetzt ins Auto für die Nachrichten": Manfred Hartelt ärgern die Störungen bei seinem Fernseh- und Radiosignal. Kein Programm funktionierte. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Mehrere tausend Ingolstädter hatten in den vergangenen Tagen mit Störungen des Fernseh- und Radiosignals zu kämpfen. Auch das Telefonnetz war betroffen. Der Betreiber Kabel Deutschland verspricht, die Schäden seien behoben und entschuldigt sich bei den Kunden.

"Hallo, hören Sie" Hans-Werner Tietz meldet sich am Mittwochmorgen beim DONAUKURIER. Er habe Probleme mit Störungen bei Kabel Deutschland. Radio, Fernsehen, Telefon: Alles bezieht er über den selben Anbieter. "Es fällt ganz sporadisch aus", erzählt er. "Es ist immer das gleiche. Erst knackt es. Dann ist erst mal Ruhe." Bekannte hätten ihn auf der Straße getroffen und gefragt, ob er sein Telefon abgestellt habe. "Vielleicht können Sie da mal nachfragen, mit Unsereiner will ja keiner. . ." Knack. Stille. Jetzt ist es also wieder passiert.
 

Manfred Hartelt erwischte es beim Nachrichtenhören auf seinem Lieblingssender Bayern 1 im Radio. Ein Knacken, dann nur noch Rauschen. Am Fernseher das gleiche: Er zeigte Schnee-Grieseln. "Ja soll ich jetzt ins Auto gehen für die Nachrichten", ärgert sich Hartelt. So wie ihm ging es laut Kabel Deutschland auch Edeltraud Schrott und mehreren tausend anderen Ingolstädtern.

Bei TV-Schmidl in Hundszell kennt Sekretärin Mariella Maier schon die Nummer der Servicehotline von Kabel Deutschland auswendig. "Die Leute rufen wie die Hölle bei uns an, jede Stunde zehn Anrufe", erzählt sie. Doch die Techniker der Ingolstädter Fernsehfirma können nichts machen. "Der Schaden muss außerhalb der Häuser liegen", sagt der Chef Johann Schmidl. Da dürfe nur der Netzbetreiber selber ran.

Kabel Deutschland verspricht, die Schäden seien bereits behoben. Betroffen von den kurzfristigen Ausfällen waren laut Pressesprecherin Dorothee Janssens rund 1000 Kabelkunden in Ingolstadt aus den Bereichen Hagau, Oberbrunnenreuth, Spitalhof, Winden und Zuchering. "Da diese Ausfälle nicht durchgängig auftraten, gestaltete sich die Ursacheneingrenzung schwierig", erklärt Janssens in einem Schreiben an den DK. Bereits in der Nacht zum Dienstag wechselten demnach Techniker einen Verstärker in einem Verteilerkasten aus. Später seien auch weitere Bauteile, etwa ein Fernspeiseschutzschalter, ausgetauscht worden. Am Mittwoch hätten dann Netzerweiterungsarbeiten zu einer einmaligen Unterbrechung des Signals geführt. Hiervon seien weitere 5000 Kunden betroffen gewesen.

"Seit Mittwoch 12 Uhr sind alle Dienste wieder einwandfrei nutzbar", verspricht das Unternehmen. Das kann Manfred Hartelt bestätigen. "Kabel Deutschland bedauert die entstandenen Unannehmlichkeiten sehr und bittet die Kunden um Entschuldigung", schreibt das Unternehmen.

Die Pressesprecherin verweist auf die kostenlose Rufnummer (0800) 5 26 66 25, unter der Störungen gemeldet werden können. Auch unter www.kabeldeutschland.de gibt es einen Störungsassistenten. "Da die Ursachen der Störungen vielfältig sind und oft auch Dritte in die Verursachung und Behebung der Störung involviert sind", heißt es in der Erklärung, "können unsere Mitarbeiter nicht immer konkrete Angaben zur Ursache oder zum Zeitpunkt der Behebung machen."