Ingolstadt
Ingolstadt wächst und baut

Bevölkerung nimmt stärker zu als prophezeit – mit Folgen für den Wohnungsmarkt

18.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:17 Uhr

Von wegen Winterpause: Auf der Baustelle an der Regensburger Straße wird weiter fleißig gearbeitet. In die „Schwinge“ (links) sind schon die Mieter eingezogen, im Innenhof gibt es noch viel zu tun - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Das enorme Bevölkerungswachstum in Ingolstadt übertrifft die Erwartungen der Statistiker und erhöht den Druck im Wohnungsmarkt. Darauf will die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft als städtische Tochter reagieren, wie Geschäftsführer Peter Karmann im Aufsichtsrat ankündigte.

Das Gremium trat gestern zum letzten Mal in diesem Jahr zusammen. Es wird wie die anderen städtischen Ausschüsse und Kommissionen nach der Kommunalwahl im März 2014 entsprechend der Sitzverteilung im Stadtrat neu besetzt. An der GWG sind neben der Stadt auch die Sparkasse, die Audi AG und einige kleinere Gesellschafter beteiligt.

Karmann verglich den 2010 von den Statistikern prophezeiten Zuwachs mit den tatsächlichen Werten der vergangenen Jahre. Daraus gehe hervor, dass „die durchschnittliche Zuwanderungsrate höher liegt“. Ursprünglich hatte man mit einem jährlichen Plus von 605 Neubürgern gerechnet, es waren aber 1070. Nach aktuellen Schätzungen werde bereits 2019 die Marke von 135 000 Einwohnern erreicht.

Nach den Worten Karmanns konzentriert sich der forcierte Wohnungsbau deutschlandweit auf „einige Wachstumsregionen“, zu denen Ingolstadt unbestritten gehöre. Hier sieht der GWG-Geschäftsführer bis 2020 einen „Neubaubedarf“ von rund 2500 Wohnungen – eine „gewaltige Zukunftsaufgabe“.

Die Konsequenz ist eine weitere Aufstockung der Investitionen um zehn Prozent. Im kommenden Jahr will die Gesellschaft 30,6 Millionen Euro in den Bau neuer und die Modernisierung älterer Wohnungen stecken. Laut Karmann entspricht diese Summe dem, was die GWG insgesamt an Mieteinnahmen hat. So wie die anderen kommunalen Investoren bekommt auch die Gemeinnützige die steigenden Preise in der Baubranche zu spüren, speziell im Innenausbau. In diesem Jahr sind drei große Wohnobjekte bezugsfertig geworden: die „Schwinge“ an der Regensburger Straße, die Goethestraße 112 bis 118 und an der Donau (ehemals Viehmarktplatz). Damit stehen dem Markt weitere 72 Wohnungen zur Verfügung.

Karmann zufolge ist heuer die Durchschnittsmiete bei seiner Gesellschaft um zehn Cent auf 4,60 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gestiegen. Dies seien zwei Euro weniger als bei den Ingolstädter Vergleichsmieten. Der Zwei-Euro-Abstand soll nach dem Willen des GWG-Aufsichtsrates auch in Zukunft gehalten werden.