Infos zum Projekt "Lerchenfenster"

26.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:56 Uhr

Pfaffenhofen/Scheyern (hac) Wer Näheres über die Feldlerche und das Projekt "Lerchenfenster" des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) erfahren will, ist zu einer Führung am Samstag, 30. Mai, um 16 Uhr im Scheyerer Ortsteil Unterschnatterbach eingeladen. Treffpunkt ist der landwirtschaftliche Rauhof in Unterschnatterbach.

Landwirt Rachl wird zusammen mit dem LBV seine Lerchenfenster zeigen. Ein Blick in die bayerische Rote Liste zeigt, dass seit 2003 die Feldlerche in der Kategorie 3 als "gefährdet" steht. Als Folge der Agrarpolitik entstand die intensivere Bewirtschaftung von Wiesen und Äckern, mit herben Problemen für am Boden brütende Vögel. Bereits in den vergangenen 20 Jahren zeichnet sich ein Rückgang von 25 Prozent an.

Ein neues Konzept aus England könnte den zurückgehenden Ackerbrütern helfen. Britische Vogelschützer von der "Royal Society for the Protection of Birds" forschen schon seit zehn Jahren, wie man dem Rückgang der Feldlerche entgegen wirken kann. Untersuchungen zeigten, dass die Feldlerche offene Stellen innerhalb des Getreidefelds benötigt, um ihre Brut erfolgreich durchzubringen. Daraus entstand zusammen mit Landwirten die Idee des "Lerchenfensters".

Bei der Aussaat im Herbst hebt der Landwirt die Sämaschine für einige Meter an, so dass eine Lücke von etwa 20 Quadratmetern entsteht. Das macht er zwei Mal pro Hektar. Der Bestand wächst auf, doch diese beiden Stellen bleiben kahl. Gedüngt und gespritzt werden die Fenster genauso, wie der restliche Bestand, der Landwirt hat also keinen weiteren Aufwand mit diesen Flächen. Vorteil für die Lerchen ist, dass sie eine "Landbahn" haben. Von dort können sie in den Bestand laufen, Nahrung suchen und ihre Nester in der Nähe anlegen.

Zusammen mit der Scheller-Mühle in Reisgang hat der LBV eine Initiative gestartet, Landwirte für diese Idee zu gewinnen. Im ersten Durchlauf haben sich 17 Landwirte bereit erklärt mit zu machen. Ihre Felder sind an den freien Stellen zu erkennen. Zur Erläuterung werden Schilder daneben aufgestellt, welche über die Feldlerche und ihren Lebensraum informieren.