Infos? Fehlanzeige!

17.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:42 Uhr

Zum Artikel „Drehscheibe mit wenig Schub“ (DK vom 27. November). Darin wurde berichtet, dass sich das Park- und Geschäftshaus am Nordbahnhof erst noch etablieren muss.

In dem Bericht war zu lesen, die schönen Räume seien oft ziemlich leer. Aber welche Erwartungen stellt man an einen Bahnhof? Man möchte einen Schalter und eine Ansprechperson: am Nordbahnhof Fehlanzeige. Es gibt keinen Schalter, keine Auskunft und auch keine Ansprechperson.

Vor allem aber hat dieses Gebäude (mir widerstrebt es, von Bahnhof zu sprechen) ein entscheidendes Manko: Im ganzen Gebäude ist keine einzige elektronische Anzeigetafel, das heißt, es gibt keine Möglichkeit, sich über die genauen Ankunfts- beziehungsweise Abfahrtszeiten der Züge zu informieren. Die regulären Fahrzeiten sind normalerweise dem Fahrplan zu entnehmen – aber auch den findet man weder in der Wartehalle noch sonst irgendwo im Gebäude.

Entscheidend für Pendler sind allerdings die tatsächlichen Ankunftszeiten, vor allem vor dem Hintergrund, dass Verspätungen der Züge ja nicht so selten vorkommen.

Ich benutze diesen Abfahrts-ort regelmäßig. Mangels Anzeigetafeln kann ich also nicht im Warteraum warten, sondern muss weiterhin bei Wind und Wetter auf dem Bahnsteig die Ankunft des Zuges abwarten, als gäbe es den Bahnhof nicht. Daher ist die Wartehalle, zumindest in meinen Augen, absolut überflüssig. Da drängt sich doch die Frage auf: Wozu beziehungsweise für wen wurde dieses Gebäude gebaut?

Übrigens gibt es auch an den Bahnsteigen keine elektronischen Anzeigen, die über die tatsächliche Ankunft der Züge informieren würden. Die installierten Laufbänder informieren lediglich über die aktuelle Uhrzeit.

Man hat allerdings die Möglichkeit, sich elektronisch zu informieren, ob der Flieger nach Honolulu in München pünktlich startet. Wie dem Artikel zu entnehmen ist, wird diese Information allerdings kaum gebraucht.

Lydia Halbhuber-Gassner

Ingolstadt