Oberstimm (peh) Das Bistum Augsburg und das Polizeipräsidium Oberbayern veranstalten am kommenden Montag, 27. Juni, einen Informationsabend zum Thema Missbrauch. Dabei geht es darum, was sexueller Missbrauch von Minderjährigen ist, wie bei einem entsprechenden Vorwurf damit umgegangen werden muss und welche Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz es gibt.
Es informieren Otto Kocherscheidt, ehemaliger Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht München und Missbrauchsbeauftragter des Bistums Augsburg, Bernhard Scholz, Präventionsbeauftragter des Bistums, sowie Silke Poller, Beauftragte für Frauen und Kinder beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Moderator ist Thomas Wienhardt, im Bistum Augsburg für Gemeindeentwicklung zuständig.
Wie Wienhardt auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, sei die Suspendierung des früheren Manchinger Pfarrers Peter Wagner der Anlass für die Veranstaltung. "Wir wollen die Gemeinde informieren", so Wienhardt. Es gehe auch darum, das Vorgehen der Diözese zu erläutern. "Zum Fall Wagner werden wir konkret nichts sagen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt", betonte Wienhardt.
Wie berichtet, hatte Ende Mai der Augsburger Generalvikar Harald Heinrich in der Stadtpfarrkirche Pfaffenhofen verkündet, dass Peter Wagner mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden sei. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Geistlichen Ermittlungen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern eingeleitet. Die Diözese selbst hatte den Anstoß dazu gegeben, als im März ein anonymes Schreiben beim Bischöflichen Ordinariat eingegangen war, worin ein Übergriff geschildert wurde. In diesem Monat hatte Wagner seine Pfaffenhofener Pfarrei verlassen wollen, die er erst im Februar 2015 übernommen hatte. Zuvor war Wagner viele Jahre Pfarrer in Manching. Wie verlautete, gehe es auch um die Manchinger Zeit und Wagners Umgang mit Ministranten etwa um das Jahr 2010.
