Pfaffenhofen (SZ) Vor Baustellen graust es ihm und auch der Wind flößt ihm Respekt ein: Ab heute will der Pfaffenhofener Peter Damaziak innerhalb von zwei Tagen mit seinem Schwager rund 800 Kilometer von Brüssel nach Pfaffenhofen radeln - ohne Begleitfahrzeug.
"Eine ganz verrückte Idee", sagt der 48-Jährige, der erst vor zwei Jahren so richtig mit dem Radfahren begonnen hat. Aber das Radl-Fieber hat ihn einfach gepackt. "Das ist mal eine Herausforderung." Für die Damaziak seit März hart trainiert. 300 bis 400 Kilometer fährt er in der Woche, auf seinem Speiseplan stehen fast nur noch Kohlenhydrate, abends nach dem Training isst er jede Menge Käse und Milchprodukte. Die heißen Temperaturen machen ihm wenig zu schaffen: "Ich bin die Tage mal mittags zwei Stunden bei über 30 Grad gefahren, danach ging es mir prima", sagt er. Sollte es auch, denn für die Europatour von Brüssel nach Pfaffenhofen werden er und sein Schwager Marcin Podbielski deutlich länger als zwei Stunden benötigen. Genauer: Zweimal von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang je 400 Kilometer, Pausen wollen sie alle 80 Kilometer einlegen. In denen müssen sie sich dann noch selbst etwas zum Essen organisieren - normalerweise erledigt das bei solch ambitionierten Touren der Fahrer eines Begleitfahrzeugs - auf das haben die Zwei aber verzichtet. "Wir schauen einfach, was wir gerade finden", sagt Damaziak.
"Der Wind wird unser stärkster Gegner", sagt er. Mit Windschatten könne man kaum rechnen, wenn man zu zweit fahre. "Das könnte schon richtig kraftraubend werden." Der Route folgen die beiden mit zwei Navigationsgeräten via Satellit - "ob es allerdings Baustellen gibt, wissen wir nicht so genau". Wenn, dann wird es noch anstrengender, denn dann müssen die Zwei vermutlich kurze Strecken auf Schotter fahren - "mein Reifenprofil müsste das schaffen, hoffe ich".
Auf der Tour von Brüssel nach Pfaffenhofen wollen die beiden von Belgien über die Niederlande nach Deutschland an Städten wie Maastricht, Köln und Bonn vorbei nach Mainz radeln. Dort übernachten sie, der zweite Tag führt von Mainz über Darmstadt, Tauberbischofsheim dann Richtung Bayern über Nördlingen und Donauwörth nach Pfaffenhofen. Hier werden sie von Teammitgliedern aus Pfaffenhofen am Freitagabend erwartet. Der Wetterbericht ist bisher nicht vielversprechend: "Es sind schon ein paar Böen angekündigt." Aufhalten lassen will sich Damaziak aber keineswegs: "Wir machen es auf jeden Fall."
