Gerolsbach
In zwei Stunden um die Welt

Gerolsbacher Blasmusikverein Mittendrin begrüßte zum Frühjahrskonzert die Haimhauser Dorfmusik

14.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:05 Uhr

Vereint auf einer kleinen Bühne: Die Blasmusik Mittendrin und die Haimhauser Dorfmusik. - Foto: Böhm

Gerolsbach (bsy) "Ich hab heut a echte Freid", sagte Dirigent Heinz Keimeier zu Beginn des Frühjahrskonzerts seines Blasmusikvereins Mittendrin. Denn mit den Gästen aus Haimhausen war zusätzlich zur musikalischen Gegenwart auch seine musikalische Vergangenheit im Saal.

Mit der Haimhauser Dorfmusik und dessen Dirigent Thomas Vergörer verbindet ihn eine langjährige Freundschaft, einige Jahre leitete er diese sogar selbst.

Einen fulminanten Auftakt für die versprochene Weltreise lieferte die Haimhauser Dorfmusik dann auch gleich mit der "King Arthur Suite". Als charmanter und humorvoller Reiseleiter entpuppte sich Daniel Scheufler. Er stimmte mit ein paar Worten das zahlreich in der Gerolsbacher Schulturnhalle erschienene Publikum auf das jeweils neue Reiseziel ein. Nach den "Russian Tales" folgte ein Riesensprung nach Amerika. Elmar Bernsteins "Die glorreichen Sieben" aus dem gleichnamigen Western zauberte das eine oder andere Bild von weiten Prärien und Staub aufwirbelnden Reitern in die Köpfe der Zuhörer. Und kurz vor der Pause versprach Moderator Daniel Scheufler nicht zu viel: Italien mit all seinen Vorzügen und Besonderheiten, seiner Atmosphäre und Extravaganz stand auf der Reiseroute. "Der Karneval von Venedig" gab den Musikern die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Und Raphael Baumer begeisterte einfach mit seinem Trompetensolo. Unterstützung bekam er dabei von Arno Sedlmeier am Tenorhorn. Im Anschluss an eine kleine Pause hatten die Gastgeber von Mittendrin schnell die volle Aufmerksamkeit des Publikums auf ihrer Seite. "Anker gelichtet" hieß der Marsch aus den USA.

Brücken, Täler, Bergkämme, berauschende, atemberaubende Landschaften: Das sind die Bilder, die der "Glasier Express" musikalisch zu malen versteht und somit war die musikalische Reise in der Schweiz angekommen. Nach einem Abstecher nach Irland mit "Celtic Dance" war das Konzert an einem weiteren Höhepunkt angelangt. Mit der "Shalom-Suite" von Philip Sparke und seinen Tempiwechsel eine echte Herausforderung für die Musiker, die sie aber mit großem Können meisterten. Und alles, was diese Musik beinhaltet, sowohl das Leichte und Fröhliche wie auch das Schwermütige und Langsame kam unumwunden beim Publikum an.

Natürlich durften auch bayerische Klänge nicht fehlen. Die Polka "Mittendrin in Gerolsbach" hat Ludwig Resch speziell für die Gerolsbacher komponiert. Als schon fast alle Stücke gespielt waren, schließlich die Überraschung: Die Haimhauser Gäste marschierten noch einmal in den Saal. Und nachdem sie ihr Gastgeschenk überreicht hatten - ein kleines "Bierfaßl für das nächste Fest" - vollbrachten die beiden Gruppen das eigentlich Unmögliche und versammelten sich gemeinsam auf der Bühne. "Der König der Löwen" bildete mit seinen speziellen Rhythmen den hochkarätigen Abschluss eines sehr unterhaltsamen und musikalisch vielschichtigen Abends. Keine Frage, dass es noch ein paar Zugaben sein mussten.