Roth
"In Würde leben bis zuletzt"

14 Teilnehmerinnen schließen Grundkurs des Hospizverein Hilpoltstein-Roth erfolgreich ab

09.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr

Die neuen Hospizhelferinnen beim Hospizverein Hilpoltstein-Roth. - Foto: Rudolph

Roth/Hilpoltstein (HK) Wenn Menschen in ihrer letzten Lebensphase beim Abschiednehmen von ihren Lieben Unterstützung brauchen, so sind es oft ehrenamtliche Mitarbeiter eines Hospizdienstes, die im stationären oder häuslichen Bereich gerne zur Seite stehen. Seit 20 Jahren bietet der Hospizverein Hilpoltstein-Roth diese Dienste an und befähigt regelmäßig Interessierte für diese Arbeit mit einer qualitativ hochwertigen Grundausbildung.

In diesem Jahr haben 14 Teilnehmerinnen dieses Angebot wahrgenommen und ihren Grundkurs erfolgreich abgeschlossen.

Unter der Zielsetzung der ambulanten Hospizarbeit "In Würde leben - bis zuletzt" und "Sterben zu Hause ermöglichen" wurden die Teilnehmerinnen intensiv auf die Begleitung unheilbar kranker Menschen und deren Angehöriger vorbereitet. Froh, aber auch entsprechend nachdenklich und tiefsinnig war die Stimmung am letzten Kurswochenende, denn die Teilnehmerinnen hatten unter der Seminarleitung von Agathe Meixner, Theresia Heim und Dieter Steger, eine Menge Wissen angehäuft und gemeinsame Erfahrungen gesammelt.

Als "gesellschaftlichen Bildungsauftrag" und als Möglichkeit, den im Verein dringend benötigten "Nachwuchs heranzuziehen", wollte die Vereinsvorsitzende Agathe Meixner das Seminarangebot verstanden wissen. Das Thema Tod werde leider weiterhin in der Gesellschaft ausgegrenzt, stellte sie fest.

An fünf intensiven Arbeitswochenenden, in 75 Unterrichtseinheiten und während eines Praktikums wurde eine Fülle an Wissen vermittelt. Die Auseinandersetzung mit der persönlichen Biografie und der persönlichen Motivation bietet die Basis für die Eignung in der Arbeit. In verschiedenen Fachvorträgen und Gruppenarbeiten wurden gemeinsam die Bedürfnisse Sterbender und palliativmedizinische und palliativpflegerische Möglichkeiten erarbeitet. Rechtliche Grundlagen, Patientenverfügung, Betreuungsrecht, Sterbehilfe und Bestattung standen genauso wie die Themen Kommunikation, das Selbstverständnis des Helfers, Umgang mit Trauer und Angehörigen sowie Spiritualität standen auf dem Lehrplan.

Für die meisten Teilnehmerinnen war der Kurs "ein persönlich großer Gewinn" und "hat persönlich viel gebracht", erklärten mehrere Teilnehmerinnen im Gespräch. "Aber schade", dass die kostenfreien Dienstleistungen des Hospiz-Vereins "nicht so bekannt sind", sagte eine angehende Hospizbegleiterin in der Abschiedsrunde. Es sollten mehr Menschen über die Hospizarbeit erfahren, denn viele Bürger wüssten nicht, dass die Angehörigen von den Hospizbegleitern entlastet werden. Die Angehörigen sollten den Mut haben, die Hospizbegleiter anzusprechen, denn "der Tod gehört zum Leben". Kontakt aufnehmen mit dem Hospizverein lässt sich telefonisch unter (09171) 1545 oder online unter www.hospizverein.org.