Wolnzach
"In Wolnzach kann man feiern"

Trotz der enormen Hitze ging es am letzten Volksfesttag noch einmal hoch her

21.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:09 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Ein „heißer“ Volksfestausklang – selten hat diese Formulierung so zugetroffen wie heuer: Am Montag, an einem der wärmsten Tage des Jahres, ging das 64. Wolnzacher Volksfest zu Ende – in einer vollen Festhalle, die einer Sauna glich.

Das Thermometer, das der Keyboarder der Showkapelle „De Kniabiesla“ auf seinem Instrument liegen hatte, zeigte 35 Grad an. „Ich dachte immer, ich mag es warm“, meinte der Musiker lachend, „jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher“. Der Schweiß lief nicht nur bei ihm am Montag in Strömen, auch die Besucher kamen an diesem Abend aus dem Schwitzen nicht mehr heraus. Ein Grund, daheimzubleiben, war das heiße Wetter am Montag aber offensichtlich nicht: Am elften und letzten Tag der Wolnzacher Wiesn war die Halle noch einmal voll – vielleicht nicht ganz so brechend wie in manchen Vorjahren, aber trotzdem in einem Maß, das selbst Augustiner-Depotleiter Sepp Scherer zum Staunen brachte. „Dass trotz der Hitze so viel los ist, ist wirklich erstaunlich“, meinte er.

Gefallen hat ihm auch, was in die Krüge geflossen ist: nämlich gut gekühltes Fassbier, was bei den hohen Temperaturen durchaus eine organisatorische Herausforderung sei. Insgesamt 2662 Mass Bier (ohne Radler und alkoholfreie Getränke) gingen über die Schenke. „Damit bin ich voll zufrieden“, so Scherer, der sich nach Volksfestschluss ans Auswerten der detaillierten Ausschankzahlen für dieses Jahr machte (Bericht folgt).

Auch das Festwirtsehepaar Lorenz und Nicole Reich aus Niederlauterbach strahlte, als es sich von seinen Gästen verabschiedete: „Ihr wart ein super Publikum“, rief Lorenz Reich ins Mikrofon. „In Wolnzach kann man einfach feiern!“ Kurz und knapp machte es Chefbedienung Maria Eiba bei ihrer Verabschiedung und bescheinigte den Gästen auf dem Wolnzacher Volksfest ein gutes Benehmen. Elf Tage Schwerstarbeit haben die Bedienungen geleistet, trotzdem sind am Montag beim traditionellen Abschied auf der Bühne hier und da ein paar Tränen geflossen. „Hier ist die Atmosphäre einfach besonders schön“, schwärmten zwei Bedienungen, die heuer zum 24. Mal in Folge in Wolnzach die Masskrüge schleppten. Auf noch ein Jahr mehr bringt es Schankkellner Max Maier, der zum 25. Mal dabei war und unermüdlich eine Maß nach der anderen zapfte. Ihm, den Brauereien, dem Festwirt mit den Bedienungen, der Festküche Breitner und ihren Helfern, den Schaustellern, der Gemeinde und allen, die zum Gelingen des Volksfestes beigetragen hatten, galt der Dank von zweitem Bürgermeister Erich Niedermeier (CSU), der heuer die Ehre hatte, die Abschlussworte zu sprechen. Besonders dankte er den Nachbarn rund um das Volksfestgelände, „die in den vergangenen elf Tagen einiges aushalten mussten“. Für sie kehre nun wieder mehr Ruhe ein. Aber auch für viele eingefleischte Volksfestfans ging am Montag ein Feiermarathon zu Ende: Nicht wenige waren alle oder fast alle elf Tage auf der Wiesn gewesen. „Das gehört einfach dazu“, so ein Wolnzacher Dauergast, „aber jetzt ist es auch gut, dass es wieder vorbei ist“.

Als strahlende Gewinner gingen am Montag drei Volksfestbesucher nach Hause. Sie hatten bei der traditionellen Verlosung durch das neue Hopfendreigestirn das Glück auf ihrer Seite: 50 Liter Wiesenbier gingen an Martin Reindl aus Gebrontshausen. In den gleichen Ortsteil, nämlich für die FFW Gebrontshausen, holte Daniela Daum die 100 Liter Bier. Und Jubel über 200 Liter Wiesenbier gab es am Tisch von Christian Schalk aus Fahlenbach.