Pfaffenhofen
"In sozialen Fragen Druck machen"

Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Ralf Stegner schwört im Werkhof Regenbogen auf den Wahlkampf ein

17.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Wahlkampf im Werkhof Regenbogen: Über den Besuch des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Ralf Stegner, Bezirkstagskandidat Sven Ehrhardt und Landtagskandidat Marcel Schneider (Mitte, von links) freuen sich Martina Liss (links) und Hans-Dieter Liss (rechts) vom Werkhof. −Foto: Schmitt

Pfaffenhofen (rsc) "Wir sind keine Populisten und Polterer, sondern wollen mit Sachargumenten punkten.

" So hat SPD-Landtagskandidat Marcel Schneider im Werkhof Regenbogen in Pfaffenhofen die letzten vier Wochen des Wahlkampfs eingeläutet und dabei die Linie seiner Partei klar vorgezeichnet. "Wir setzen auf soziale Themen", sagte Schneider. "Bei Rente, Bildung und Pflege wird die SPD als besonders kompetent wahrgenommen", ergänzte Bezirkstagskandidat Sven Ehrhardt.

Beide bekamen Wahlkampfhilfe aus dem hohen Norden: Mit Ralf Stegner hat am Samstag einer der profiliertesten Vertreter des linken SPD-Flügels den Werkhof Regenbogen besucht. Der Abstecher war Abschluss einer viertägigen Unterstützungsreise Stegners durch den Freistaat. Tags zuvor war der stellvertretende Bundesvorsitzende der Sozialdemokraten und Chef der schleswig-holsteinischen SPD-Landtagsfraktion mit der bayerischen SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen zu Gast in Gunzenhausen gewesen.

Stegner unterstützte die Linie seiner beiden Parteifreunde nachdrücklich. "In sozialen Fragen muss die SPD Druck machen, nur dann geht es voran", so Stegner. "Wir müssen für unsere Politik werben, alles andere dient nur den Rechten", fügte er hinzu. Als gutes Beispiel für Sozialpolitik verwies Stegner auf ein Projekt seiner Berliner Kollegen: "Der SPD ist es gelungen, vier Milliarden für den sozialen Arbeitsmarkt im Bundeshaushalt zu verankern", schilderte er den Erfolg von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Geld, von dem auch der Werkhof Regenbogen profitieren könnte.

Regenbogen-Chef Hans-Dieter Liss und Geschäftsführerin Martina Liss erhalten bislang nämlich hauptsächlich Zuschüsse aus dem Europäischen Sozialfonds. Das und der eigene Umsatz aus dem Verkauf von Recycling-Ware reicht allerdings nicht für den Mindestlohn. "Das schaffen wir für unsere 37 Mitarbeiter einfach nicht", so Liss. Mit öffentlichen Zuschüssen aus dem neuen Programm aber wäre eine gerechte Entlohnung für die Regenbogen-Beschäftigten möglich. "Enorm wichtig", findet das Sven Ehrhardt. "Schließlich handelt es sich beim Werkhof um ein Vorzeigeprojekt in doppelter Hinsicht", erklärte der Bezirkstagskandidat. "Hier werden Langzeitarbeitslose fit gemacht für den Arbeitsmarkt, und man kann günstig einkaufen", so der SPD-Kreisvorsitzende.