Lampersdorf
In Sorge ums Revier

Lampersdorfer Jagdpächter wollte Reißleine ziehen

04.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:38 Uhr

Ein großes Problem sind die vielen Wildschäden durch die immer mehr werdenden Schwarzkittel im Jagdrevier Lampersdorf, die laut Jagdpächter Fritz Stähle unkalkulierbar geworden sind. - Foto: Sturm

Lampersdorf (HK) Eigentlich ist die jüngste Lampersdorfer Jagdversammlung reine Routine gewesen. Doch es kam anders als gedacht, als Jagdpächter Fritz Stähle erklärte, er werde zurücktreten, falls es keine vernünftige neue Regelung über die Wildschäden gebe.

Die Schäden, die das sich ständig vermehrende Schwarzwild verursache, seien ihm zu unberechenbar. Die momentane Regelung sieht vor, dass der Jäger zusätzlich zum Jagdpacht für alle Wildschäden aufkommen muss. Die Schwarzkittel beschäftigen seit vielen Jahren die Lampersdorfer Jagdgenossen, aber auch die angrenzenden Reviere. Stähle rechnet in diesem Jahr mit vielen neuen Frischlingen und somit mit verstärkten Schäden.

Nach einer teilweise hart geführten Aussprache, bei der sich Jagdvorsteher Rudolf Haußner und stellvertretender Bürgermeister Eduard Riehl um eine gute Lösung für alle Seiten mühten, gelang es, den Jäger auf die Bahn zu bringen. Er will weiter voll für die Schäden aufkommen, aber Bagatellschäden nicht mehr vergüten. Diese Vereinbarung gilt vorerst für ein Jahr. Wenn sie sich bewährt, will Fritz Stähle weitermachen.

Im weiteren Verlauf der Zusammenkunft berichtete der Jagdvorsteher über das Jagdjahr, ging auf das Thema Wildverbiss ein und informierte über die Sitzungen. Einstimmig angenommen wurde der von Kurt Haußner vorgelegte Haushaltsplan. Es werde mehr auf die hohe Kante gelegt, beschlossen die Jagdgenossen. Anstelle von 1500 Euro werden heuer nur je 1000 Euro an die drei Orte ausbezahlt, der Rest ist Reserve.

Abstimmungsbedarf gibt es laut Versammlung bei Anschaffungen aus dem Jagdschilling. Durch die Anschaffung von Geräten habe man im Rahmen der Flurbereinigung zwar das Feldwegenetz einschließlich der Gräben gut ausgebaut, aber bei besserer Abstimmung wäre noch mehr möglich gewesen.

Neben dem zu erwartenden höheren Frischlingsanteil teilte Jagdpächter Fritz Stähle mit, dass Federwild im Revier nicht vorhanden ist. Auch gebe es weniger Hasen. Das Revier mache ihm Sorgen, erklärte Stähle, denn Rehwild lasse sich teilweise nur kurz vor der Dunkelheit sehen. Elf Rehe, ein Dachs, zwei Füchse, zwei Hasen und drei Frischlinge fielen dem Straßenverkehr zum Opfer. Erlegt wurden zehn Sauen, zwölf Frischlinge, zwei Dachse, fünf Füchse und ein Hase.