Mühlried
In Mühlried entsteht etwas Großes

Die Sanierung des Pfarrzentrums Mühlried läuft auf Hochtouren - und viele tragen etwas dazu bei

21.12.2021 | Stand 22.09.2023, 22:59 Uhr
So soll er einmal aussehen, der neue Mühlrieder Pfarrsaal, der Platz für bis zu 300 Zuschauer bieten soll. Ein Stück Weg ist dahin noch zu gehen. −Foto: Architekturbüro Baierl

Mühlried - Die Arbeiten kommen gut voran.

Viele Freiwillige helfen mit, die Sanierung des Pfarrzentrums Heilig Geist zu realisieren. "Über 1500 Arbeitsstunden wurden schon geleistet", erzählt Kirchenpfleger Josef Konrad. Und sicherlich werden etliche weitere dazukommen. Es läuft also, aber weitere Hilfe für die aktive Kirchengemeinde würde natürlich helfen.

Ganz früher, da war Mühlried eine eher kleine, etwas verschlafene Gemeinde. Spätestens durch die neu entstandene Siedlung Riederwald kam es nach dem Krieg zu einem erheblichen Bevölkerungswachstum und Mühlried geriet zur aufstrebenden Gemeinde, die auch eine kirchliche Selbstständigkeit anstrebte. 1972 wurde die junge Kuratie Heilig Geist gegründet. Eine neue Kirche wurde gebaut, samt Pfarrzentrum, um die Gemeinde noch näher zusammenzubringen und einen Ort zu schaffen, der von allen Bürgerinnen und Bürgern - auch über die Pfarrgrenzen hinaus - genutzt werden kann. 2018 beschloss die Kirchenverwaltung, das Pfarrzentrum zu sanieren.

Seit fast einem Jahr passiert das. Begonnen wurde mit der Auslagerung der Möbel des Pfarrzentrums auf fünf Standorte. Decken, Fußböden, Estrich und Zwischenmauern wurden rückgebaut. Die Grundfläche von etwa 670 Quadratmetern wurde komplett entkernt. Aktuell koordiniert Kirchenpfleger Josef Konrad die Arbeiten an der Heizung, Lüftung und den Sanitäranlagen. "Bis Weihnachten ist hoffentlich auch der Dachstuhl für den Aufzug fertig", meint er. "Wenn man modernisiert, dann auch barrierefrei. "

Entstehen soll ein modernes Begegnungszentrum für alle - egal ob jung oder alt. "Es soll mit Leben erfüllt sein", betont Konrad. Deswegen sollen die Räumlichkeiten letzten Endes auch alle nutzen können.

Die kleineren Räume mit neuester EDV-Ausstattung bieten Platz für Besprechungen oder Schulungen von Firmen und Vereinen, während in dem großen Veranstaltungssaal für bis zu 300 Personen dank neuester Bühnen- und Lichtgestaltung Musikerinnen und Musiker auftreten können. "Wir wollten etwas schaffen, das up to date ist", erklärt Konrad. Und die Kinder aus der Kita sollen die geräumige Fläche zum Turnen nutzen können. Ziel ist es, nächstes Jahr an Weihnachten fertig zu sein.

Ein Zugewinn für Mühlried - das ist es, was sich der Kirchenpfleger in jedem Fall von dem sanierten Pfarrheim und damit einem Treffpunkt für alle erhofft. "Es ist wichtig, dass Gemeinschaftsgefühl wieder zu entwickeln", sagt Josef Konrad. Gerade in Corona-Zeiten.

Deswegen sind auch alle dazu eingeladen, Teil des Projektes zu werden. "So dass man später sagen kann: Ich war dabei", meint Konrad. "Jeder, der sich einbringen will, ist willkommen. "

Dabei ist es egal, ob Freiwillige selbst beim Umbau mit anpacken möchten oder ob sie Teil des Kreativ-Teams werden möchten, das sich um Spenden kümmert. Und gespendet werden kann auch über die Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" der Schrobenhausener Zeitung, mit der Chance, die Spenden aus freien Mitteln noch aufzustocken. Das Sonderkonto der "Vorweihnacht der guten Herzen" bei der Sparkasse Ingolstadt hat die IBAN DE80 7215 0000 0000 0505 00, BIC BYLADEM1ING. Verwendungszweck: Sob, Heilig Geist, Spendenquittung.

Handwerksstücke für den guten Zweck

Draußen heißt ein handgefertigtes Schild Ankommende willkommen, drinnen gibt es eine Reihe weiterer Holzschilder, Stelen oder Vogelhäuschen. Dazwischen jede Menge liebevoll arrangierte Weihnachtsdeko, etwa in Form von Tannenzapfen oder Sternen. Mittlerweile ist die Garage der Mühlriederin Maria Haas zu einer Art Ausstellungsraum von kreativer Handwerkskunst geworden, die im Rahmen der Sanierung des Mühlrieder Pfarrheims entstanden sind.

Es hätte einen Basar geben sollen, die Corona-Situation machte Kirchenpfleger Josef Konrad und dem Kreativ-Team rund um Maria Haas - Gertrud Kugler, Anton Kratzer, Hermann Sailer, Kaspar Buchard - einen Strich durch die Rechnung.

"Corona bremst uns", merkt Maria Haas an. Aufgeben stand aber trotzdem nicht zur Debatte. Schließlich ist ein Großteil der Handwerksstücke bereits fertig. Abgesehen von weihnachtlichen, weißen Stelen mit einem Christbaummotiv, die aktuell in der Kreativwerkstatt - ebenfalls auf dem Hof von Maria Haas - gelagert sind. Die möchte Haas aber kurzerhand für den Ersatzbasar, der auf Frühling verschoben ist, umfunktionieren und in ein frühlingshafteres Gewand hüllen.

Das Besondere an den Handwerksstücken: Die meisten bestehen aus Lärchenholz, das aus dem 50 Jahre alten Glockenturm der Heilig Geist Kirche stammt. Als im Januar dieses Jahres mit der Sanierung begonnen wurde, war schnell die Idee geboren, das Holz nicht einfach wegzuschmeißen, sondern noch weiterzuverwenden. Zum einen ist das Ganze ressourcenschonend, zum anderen tragen die Vintage-Stücke damit auch einen Teil der Mühlrieder Kirchengeschichte mit. Historie trägt auch eine extra angefertigte Tasse mit dem Schriftzug "Vertrau mir. Ich bin da" mit.

Die Aufschrift ist aber noch nicht alles. Auf der Innenseite der Cappuccino-Tasse ist das Symbol der Heilig Geist Kirche - eine Taube - zu sehen. "Ein Symbol der Hoffnung und Zuversicht", erklärt Maria Haas. "Eine besondere Tasse mit Geschichte dabei", wirft Josef Konrad ein - übrigens auch ein schönes Weihnachtsgeschenk. Wer noch etwas sucht, kann gern mit Maria Haas unter Telefon (08252) 7444 oder via WhatsApp unter der (0178) 6518189 in Kontakt treten. Das offizielle Spendenkonto der Kirchenstiftung Heilig Geist Mühlried hat übrigens die Nummer IBAN DE88 7205 1210 0006 2918 43; Kennwort: Generalsanierung.

SZ

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