<p></p> <p>Zum Bericht "Die nächste Erschütterung" (DK vom 14.</p>
In Misskredit gebracht

01.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:43 Uhr

Zum Bericht "Die nächste Erschütterung" (DK vom 14./15. 2017). Darin ging es um die Vorfälle im Klinikum, besonders jedoch um die Entlassung des früheren Geschäftsführers Heribert Fastenmeier.

Unschuldsvermutung hin oder her: Es kann ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass auch hier die Strafverfolgungsbehörden nicht leichtfertig und ohne triftigen Grund mit so schweren Geschützen wie Haus- beziehungsweise Wohnungsdurchsuchungen aufgefahren sind. Schließlich geht es dabei um Eingriffe in grundgesetzlich besonders geschützte Bereiche der betroffenen Bürger. Dass sich in diesem Zusammenhang ein hiesiger Rechtsanwalt bemüßigt gefühlt hat, in einem Ingolstädter Gratisblatt dessen Lesern Ratschläge für das Verhalten im Falle einer polizeilichen Hausdurchsuchung zu geben, riecht allerdings nach einer nur schlecht getarnten PR-Aktion des betreffenden Anwalts in eigener Sache.

Als einmal im Preußen Friedrichs des Großen die Witwe eines hochrangigen Beamten unter Verweis auf die herausragenden Verdienste ihres verstorbenen Gatten bei Friedrich II. um Aufbesserung ihrer Versorgungsbezüge nachgesucht hat, ließ der Preußenkönig dieses Bittgesuch abschlägig verbescheiden, mit dem Bemerken: "Ich hatte ihn an die Krippe gesetzet, warum hat er nicht gefressen"

Einen derartigen Vorwurf kann man wohl den in der Causa Klinikum ins Visier der Staatsanwaltschaft geratenen beiden Hauptakteuren schwerlich machen; auch ein ausgeprägter Erwerbssinn, gepaart mit einem eben solchen Familiensinn - die Verwandtenaffäre lässt grüßen! - wird ihnen nicht abzusprechen sein. Längst schon sind Bakschischsystem und Selbstbedienungsmentalität nicht mehr auf bestimmte Staaten im Ausland, vorzugsweise auf so genannte Bananenrepubliken, beschränkt, sondern haben auch bei uns im öffentlichen Dienst Fuß gefasst.

Was die angebliche Entdeckung eines hochwertigen und umfangreichen Spirituosenlagers im Ingolstädter Klinikum betrifft, so kommt mir das wie eine Steilvorlage für eine Fortsetzung des Sketches "Pflichtbesuche im Krankenhaus" von und mit Günter Grünwald vor. Doch dazu ist das Thema tatsächlich zu ernst, wie es im Kommentar zum betreffenden DONAUKURIER-Bericht heißt.

Jedenfalls ist es bedauerlich, wenn durch die Machenschaften einiger ganz weniger der gute Ruf des Ingolstädter Klinikums und die dort geleistete Arbeit in Misskredit gebracht werden.

Werner J. Leitmeier,

Ingolstadt

Ebenfalls zu den Vorfällen ums Klinikum:

Verfolgt man die Geschehnisse rund um Stadt und Klinikum in der jüngsten Zeit, kommt mir nur eines in den Sinn: Größenwahn und Realitätsverlust. Die Akteure dieser Seifenoper sitzen neben ihrer hauptsächlichen Tätigkeit noch in Aufsichtsräten, gründen Firmen oder leiten bereits welche, sind hier und da beteiligt und engagiert. Leute, kehrt wieder zur Realität zurück und besinnt euch auf die wichtigen Dinge des Lebens.

Viktoria Langes, Wettstetten