Dorfbewohner zahlen ab Januar 4,75 Euro je Kubikmeter, Gredinger nicht einmal die Hälfte
In Großhöbing kostet Abwasser mit Abstand am meisten

01.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:04 Uhr
Was die Gebühren betrifft, ist die junge Kläranlage, in die gemeindeübergreifend die Bürger von Groß- und Kleinhöbing ihr Abwasser einleiten, ein Ärgernis: Sie arbeitet am teuersten. −Foto: Luff (Archiv)

Greding - Die Herrnsberger Kläranlage ist bereits aufgelassen, dasselbe Schicksal wird diejenige in Röckenhofen demnächst ereilen. Bleiben also noch die zentrale Abwasseranlage in Greding sowie die deutlich kleineren in Untermässing, in Obermässing und in Großhöbing. Für diese vier hat der Gredinger Stadtrat jetzt ebenso neue Beitrags- und Gebührensatzungen erlassen wie voraussichtlich zum letzten Mal für die Röckenhofener Anlage. Eines haben sie alle gemeinsam: Für die Bürger wird es teurer.

Am wenigstens spüren das diejenigen Hausbesitzer, deren Abwasser in die große Anlage in Greding eingeleitet wird. Das ist ein Indiz dafür, dass die Strategie des Stadtrats, über kurz oder lang möglichst viele Dörfer an die zentrale Anlage anzubinden, aufgeht. Bislang hat hier der Kubikmeter Abwasser mit einer Gebühr in Höhe von 1,80 Euro zu Buche geschlagen. Ab dem 1. Januar werden es 2,07 Euro sein. Damit kostet das Abwasser in Greding genauso viel wie in Obermässing, hier kommt man allerdings von einer Gebühr in Höhe von 1,70 Euro.

Deutlich günstiger war es bisher ein Dorf weiter: In Untermässing haben die Bürger unerreichte 1,15 Euro bezahlt. Das allerdings war einem Sondereffekt geschuldet: Von der ehemals eigenen Wasserversorgung waren noch Rücklagen vorhanden, die danach fürs Abwasser verwendet worden sind. Diese Rücklagen sind mittlerweile aufgebraucht - weshalb die sich die Abwassergebühr auf 2,35 Euro mehr als verdoppelt.

In Röckenhofen verabschieden sich die Bürger mit einer Gebühr in Höhe von 2,68 Euro von ihrer Kläranlage. Bis dato waren es glatte 2 Euro gewesen. In zwei Jahren sollen die Röckenhofener an Greding angeschlossen werden, danach brauchen sie keine eigene Gebührensatzung. Eigentlich ist der Kalkulationszeitraum für die Abwasserentsorgung der Stadt ebenso wie für die Wasserversorgung Ende 2020 ausgelaufen. Weil der Stadtrat die Gebührensatzungen aber in Gänze beschließen muss - der Sonderausschuss darf das nicht -, bleibt es bis Ende 2021 bei den bisherigen Gebühren. Erst jetzt hat das Gremium die Sätze bestimmt, die nun ab 2022 gelten.

Für Großhöbing bedeutet das nichts Gutes: Schon bisher haben diejenigen Bürger, die die mit Abstand jüngste Anlage nutzen, die höchsten Gebühren bezahlen müssen: 2,95 Euro. Ab Januar werden für den Kubikmeter aber satte 4,75 Euro fällig. Damit zahlt der Großhöbinger über 229 Prozent dessen, was der Gredinger fürs Abwasser bezahlen muss. "Wir arbeiten daran, diese Anlage zu optimieren", sagte Bürgermeister Manfred Preischl (FW) in der Ratssitzung. So habe man beispielsweise eine Photovoltaikanlage installiert, den erzeugten Strom nutze man selbst. Dennoch bleibt ein enormer Unterschied bei der Einleitungsgebühr.

Oswald Brigl (CSU) regte deshalb an, über kurz oder lang die vier verbleibenden Anlagen zu einem Verbund zusammenzuschließen und so einheitliche Gebühren für das gesamte Gemeindegebiet zu schaffen. Der Bürgermeister versprach die Idee aufzugreifen und die Realisierbarkeit prüfen zu lassen. Konsequenzen hat dies im jetzigen Kalkulationszeitraum aber erst einmal noch nicht.

Preisgünstiger als das Abwasser ist übrigens das Frischwasser, das aus der Leitung kommt. Hier bleibt es nämlich bei einem Preis von 1,90 Euro ja Kubikmeter für alle, die vom städtischen Wasserwerk beliefert werden.

HK

Volker Luff