Aichach
"In diesem Jahr geht es los"

Bahnübergang: Verhandlungen mit Bahn kurz vor Abschluss / Parkplatzerweiterung 2013

29.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:39 Uhr

Aichach (SZ) Das Ende einer langen und leidigen Geschichten steht offenbar bevor: Bis Ende März soll der Rechtsdienst der Bahn die Vereinbarung für den Umbau des Bahnübergangs nach Oberbernbach überarbeitet haben.

Bürgermeister Klaus Habermann ist sich sicher, dass „es in jedem Fall in diesem Jahr losgeht“. Etwas vorsichtiger zeigt sich Stephan Garbsch vom Straßenbauamt.

Die Beseitigung des Nadelöhrs ist seit vielen Jahren ein Dauerthema in Aichach, zuletzt hat sich auch Bundestagsvizepräsident Eduard Oswald engagiert und seinen Einfluss im Bundesverkehrsministerium geltend gemacht. Spielverderber ist und bleibt die Bahn, die die Unterzeichnung der notwendigen Kreuzungsvereinbarung seit langer Zeit blockiert.

Stephan Garbsch geht davon aus, dass mit Vorlage des überarbeiteten Vertrags Ende des Monats noch nicht alle Hürden genommen sind. Aber „hoffentlich im Sommer“ sollen alle zuständigen Stellen der Bahn ihr Placet gegeben haben. Dann jedoch sind auch auf Bundesebene noch Abstimmungen nötig, die erst im Anschluss erledigt werden können. „Vorbereitende Arbeiten“ seien in diesem Jahr dann unter Umständen noch möglich.

Der Bau der Unterführung ist ein Acht-Millionen-Projekt, dessen Kosten sich Bund, Freistaat und Bahn teilen, die Stadt wird ebenfalls beteiligt. Wenn die ausstehenden Unterschriften vorliegen, soll es so schnell wie möglich losgehen. Habermann hat bereits angekündigt, dass es an dann fehlenden Mitteln nicht scheitern wird. Notfalls könnte die Stadt in Vorleistung gehen. Das hat man schon bei der ebenfalls dringend gewünschten neuen B-300-Auffahrt West so gemacht, als die Stadt mit einer Million Euro einsprang.

Gleichfalls nur an der Bahn hängt ein anderes Projekt rund um den Aichacher Bahnhof: die Erweiterung des Park & Ride-Platzes. Der Stadtrat hat die Erweiterung um 52 Stellplätze (momentan gibt es 136) im vergangenen Jahr beschlossen. Bei den Kosten in Höhe von knapp 250 000 Euro erwartet die Stadt eine Förderung von 50 bis 55 Prozent. Bereits bei der Errichtung des bestehenden Parkplatzes war die Bahn so lange der Bremser, bis die Stadt beschloss, die Anlage kurzerhand selbst zu errichten. Nun wartet man wieder auf die Bahn, 2013 soll es aber so weit sein, meint Habermann.

Dann wird auch etwas mit dem Bahnhofsgebäude passieren. Bekanntlich hat es die Stadt gekauft und sucht nun einen Investor. Einziehen soll unter anderem ein Gastronomiebetrieb, außerdem sollen Eingangsbereich und Toiletten zeitgemäß gestaltet werden. Insgesamt sind 450 Quadratmeter auf drei Etagen verfügbar.

Bisher hat sich bei zwei Bieterverfahren aber noch niemand gefunden, der in das marode Gebäude investieren will. Habermann versteht das durchaus: Die Kosten seien zunächst einmal hoch. Gleichzeitig verweist er auf das Potenzial: Schließlich frequentieren den Bahnhof etwa 1700 Fahrgäste täglich, Tendenz steigend.