Wellheim (pga) Weihbischof Adolf Bittschi feiert heuer sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Der bolivianische Missionar ist gerade auf Heimaturlaub und beging den Festtag natürlich auch in Wellheim. Unter Glockengeläut begleiteten der liturgische Dienst und die Fahnenabordnungen der Vereine ihn in die Kirche, wo Bittschi - seit 2008 Weihbischof in der Erzdiözese Sucre, wo er von 1983 weg als Seelsorger tätig war - einem Pontifikalgottesdienst vorstand.
Ortspfarrer Georg Guggemos begrüßte Bittschi und Bürgermeister Robert Husterer, der als Vertreter der Marktgemeinde anwesend war. Als Konzelebrant war der ehemalige Ortsgeistliche Pfarrer Sebastian Kandeth nach Wellheim gekommen. Musikalisch wurde der Festgottesdienst von der Singgemeinschaft-Kirchenchor Konstein-Wellheim unter der Leitung von Ursula Pfund sowie von Gerhard Reissig und Solisten mit Trompete und Panflöte gestaltet. In seiner Predigt ging der Jubilar auf die Bedeutung des Glaubens in Deutschland und sein Missionsgebiet Bolivien ein. Er regte dazu an, Freude am Glauben und am Gottesdienstbesuch zu haben. So könne Glaubensfreude auch im täglichen Leben spürbar werden. Auch dürfte man nicht müde werde, um Berufungen zu bitten. Nachdem in den vergangenen 100 Jahren drei Benediktinerpatres, ein Salesianerpater und ein Weltpriester aus der Pfarrei hervorgegangen sind, sei der Nährboden vorhanden, so Bittschi. Er müsse nur beackert und gepflegt werden. Dazu sei es notwendig, immer wieder den Weg zur Umkehr zu suchen und ihn durch den Empfang der Sakramente zu finden. Gelingen würde dieser Prozess jedoch nur, wenn man immer wieder bereit sei, zu vergeben und zu verzeihen.
Bei der Gabenprozession versuchte die Pfarrgemeinde, die wichtigsten Stationen in Bittschis Leben darzustellen. So brachten Gläubige als Zeichen für das Priestertum Kelch und Hostienschale zum Altar. Kleidung und Arbeitsmittel aus Bolivien standen für den Missionsdienst Bittschis. Ein Wasserhahn und das Brot sollten den Bau von Wasserleitungen und die Einführung von Schulspeisungen symbolisieren. Die Heiligen Öle und ein violettes Scheitelkäppchen standen dann für Berufung zum Bischofsamt und die Spendung der Sakramente.
Am Ende der Messe überreichte Wellheims Bürgermeister Robert Husterer ein Präsent und bat den Jubilar um einen Eintrag ins Gästebuch. Für den Pfarrgemeinderat überbrachte Anna Maria Peichl Grußworte und Glückwünsche. Es sei eine große Ehre für Wellheim, mit Bittschi das Fest feiern zu dürfen. In der Hoffnung auf viele weitere gemeinsame Gottesdienste, verbunden mit dem unterstützenden Gebet, dankte Peichl allen Beteiligten für die Vorbereitung und Durchführung des Festes. Weihbischof Bittschi selbst lobte den Chor, Ursula Pfund und Gerhard Reissig für die musikalische Umrahmung.
Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrheim gab es die Möglichkeit zu einem Austausch in lockerer Atmosphäre. Spätestens bei diesem Teil der Feierlichkeiten wurde jedem Teilnehmer klar: "Weihbischof Bittschi ist einer von uns, und wir sind stolz darauf, ihm nahe zu stehen."
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