Wolnzach
In Demut und Dankbarkeit

Pfarrer Johann Braun wurde vor 40 Jahren zum Priester geweiht - Festgottesdienst am Sonntagnachmittag

25.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:31 Uhr
Den Primizgottesdienst zelebrierte Johann Braun am 1. Juli 1979 am Wolnzacher Marktplatz und tausende Besucher wohnten diesem Ereignis bei. −Foto: privat

Wolnzach (WZ) Ein Freialtar mit vier Aufgangstreppen am Marktplatz, der ganze Ort auf den Beinen an einem Sonntag vor 40 Jahren - und ein Neupriester, der seine Primiz in seinem Heimatort feierte. Der Wolnzacher Ortspfarrer Johann Braun begeht am Wochenende sein Priesterjubiläum und erinnert dabei an die wichtigsten Stationen seines Lebens: seine Priesterweihe am 23. Juni 1979 im Regensburger Dom durch Bischof Rudolf Graber und an seine Primiz in seinem Heimatort Wolnzach am 1. Juli 1979.

"Gehe, wohin ich dich sende, erfülle, was ich dir auftrage und fürchte dich nicht, ich bin bei dir." Dieser Spruch des Propheten Jeremia steht auf den Primizbildern, die vor 40 Jahren überall verteilt wurden. Ausgesucht hat diesen Spruch der damalige Neupriester Johann Braun als Zeichen dafür, sich ganz in seine Bestimmung geben zu wollen, aber auch als Signal dafür, dass es auf keinem Lebensweg immer nur geradeaus geht.

Damals war er 29 Jahre alt und heute - 40 Jahre nach seiner Priesterweihe in Regensburg und seiner Primiz in Wolnzach und unmittelbar vor Antritt seines Ruhestands - offenbart sich ein weites Stück seines Weges. Denn er hat ihn heim geführt, zunächst 1983 an seine erste Pfarrstelle Eschelbach-Walkersbach und schließlich 2002 dorthin, wo er aufwuchs und als Ministrant schon den Weihrauchkessel geschwungen hat: in seine Heimatpfarrei St. Laurentius Wolnzach.

Zusammen mit 16 Kurskollegen hatte sich der gebürtige Wolnzacher Johann Braun am 23. Juni 1979 im Dom St. Peter zu Regensburg Gott hingegeben und die Priesterweihe empfangen. In der gleichen Demut möchte der Wolnzacher Pfarrer sein Jubiläum feiern - am kommenden Sonntag mit einem Festgottesdienst und damit fast auf den Tag genau 40 Jahre, nachdem er als Neupriester in seinem Heimatort Wolnzach den Primizgottesdienst, seine erste heilige Messe als Hauptzelebrant, gefeiert hatte.

Diese Primiz - ein großer Tag war das in Wolnzach, ein Riesenereignis mit immenser Vorbereitung und tausenden Besuchern, die den Freiluftgottesdienst mit Neupriester Johann Braun damals miterlebten. Er zelebrierte diesen Festgottesdienst unter einem Baldachin am Marktplatz zusammen mit 22 Geistlichen, unter ihnen übrigens auch Priester, die vor ihm in Wolnzach ihre Primiz gefeiert hatten: Pater Albert Siegmund, Pater Sebastian Sperl und Pfarrer Georg Seitz.

15 Jahre allerdings waren seit der letzten Wolnzacher Primiz vergangen, umso größer war die Freude des Marktes über ihren Neupriester - und dementsprechend wurde damals auch gefeiert: Am Sonntag nach der Priesterweihe in Regensburg, also am 24. Juni 1979, wurde Johann Braun in seinem Heimatort empfangen, eine Motorradeskorte hatte ihn in Oberempfenbach erwartet und das geschmückte Festauto bis zur Jägerstraße geleitet. Dort hatte man übrigens zuvor arg geschwitzt, denn unmittelbar vor der erwarteten Ankunft des Neupriesters ging ein heftiger Regenschauer nieder und man fürchtete schon um den wunderschönen Blumenteppich, der am "Jägerkreuz" ausgelegt worden war. Aber es ging alles gut: Als der neue Priester in seiner Heimat eintraf, strahlte die Sonne. Nach Musik und Ansprachen zog Johann Braun im Festzug mit Honoratioren, Vereinen und zahlreichen Geistlichen - unter ihnen der damalige Ortspfarrer Josef Schmatz und Bischöflich Geistlicher Rat Paulinus Fröhlich - zur Pfarrkirche, wo der Neupriester den Primizsegen erteilte. Eine Woche später, am 1. Juli 1979, war Tag der Primiz: Um 9 Uhr wurde Johann Braun mit einer Ehrenabordnung von seinem Elternhaus, in dem er zusammen mit fünf Geschwistern aufgewachsen war, bei strahlendem Sonnenschein abgeholt. Jetzt, genau 40 Jahre später, gedenkt die Pfarrei St. Laurentius dieses Tages: "Dazu gratulieren wir unserem Seelsorger von Herzen und wünschen ihm Gottes Segen, Gesundheit und weiterhin viel Schaffenskraft und Schaffensfreude in seiner großen Aufgabe", schreiben Wolfgang Spies als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Peter Andreas als Kirchenpfleger. Zusammen mit der gesamten Pfarrei St. Laurentius Wolnzach und St. Emmeram Eschelbach soll dieses Jubiläum gefeiert werden und zwar mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag um 16 Uhr in Wolnzach. Er wird konzelebriert von den Priestern des Dekanates und priesterlichen Freunden des Pfarrers, darunter Abt Wolfgang Hagl von Metten, der auch die Festpredigt halten wird. Der Kirchenchor Wolnzach unter Leitung von Astrid Elender wird die Cäcilien-Messe von Charles Gounod darbieten, begleitet durch das Kirchenorchester Leopold und Nicole Deckert an der Orgel. Die Pfarrei bittet die Anwohner der Preysingstraße und des Marktplatzes, am Sonntag ihre Häuser zu beflaggen.

Nach dem Gottesdienst findet ein Empfang im Hopfenmuseum statt, zu dem ebenfalls alle Pfarrangehörigen willkommen sind. Anstatt von Geschenken bittet Pfarrer Braun um Spenden zugunsten der Sanierung des Wolnzacher Kreuzaltares und zur Unterstützung bedürftiger Priesteramtskandidaten in Seminaren Osteuropas, Spendenboxen sind zum Empfang am Hopfenmuseum aufgestellt.
 

Karin Trouboukis